Rees Witwe freut sich über Straßennamen

Rees · Eine Stichstraße der Bahnhofstraße in Haldern wird am Sonntag nach dem früheren Bürgermeister Willi Buckermann benannt. Seine Ehefrau wurde von der Nachricht überrascht, hatte aber insgeheim auf diese Anerkennung gehofft.

 Hermine Buckermann und Johannes Erlebach schauen sich alte Zeitungsartikel über das Wirken des ehemaligen ehrenamtlichen Bürgermeisters an. Lindekamp

Hermine Buckermann und Johannes Erlebach schauen sich alte Zeitungsartikel über das Wirken des ehemaligen ehrenamtlichen Bürgermeisters an. Lindekamp

Foto: Thorsten Lindekamp

Im Spätsommer des vergangenen Jahres schellte CDU-Ratsherr Johannes Erlebach bei Hermine Buckermann, der Witwe des vor zwölf Jahren verstorbenen letzten ehrenamtlichen Bürgermeisters Willi Buckermann. Die 84-Jährige war keineswegs erstaunt, den jungen Mann vor ihrer Tür stehen zu sehen. Schließlich kannte sie Johannes Erlebach bestens, hatte dieser schon als Kind auf dem Schrickshof des Ehepaars Buckermann die Kühe zusammengetrieben und Ställe ausgemistet. Was sie nicht ahnte: Erlebach war in politischer Mission gekommen.

"Der CDU-Vorstand hatte mich beauftragt, bei Oma Mine nachzufragen, ob sie damit einverstanden sei, dass eine Straße nach ihrem verstorbenen Mann benannt werden soll", erzählt Erlebach. Hermine Buckermann erfuhr die Neuigkeit im Sessel sitzend im Fernsehzimmer. "Ich habe mich sehr gefreut", gesteht Hermine Buckermann. "Oma Mine, du warst sichtlich gerührt", wendet Johannes Erlebach freundlich ein. Tatsächlich hatte die Aspelerin insgeheim auf so ein Zeichen gehofft. "Dass nun eine Straße nach ihm benannt wird, empfinde ich als würdige Anerkennung seiner Arbeit", sagt sie. Er sei ja oft zunächst für die Gemeinde Haldern, dann für die Stadt Rees und später auch als Kreistagsmitglied sehr engagiert gewesen.

Dies hatte wohl auch der Halderner Ortsvorsteher Theo Kersting so gesehen, als er den entsprechenden Vorschlag gemacht hatte. Weil Kersting aber seinerzeit unter Zeitdruck stand, hatte man Erlebach beauftragt, Hermine Buckermann nach ihrer Meinung zu fragen.

Am kommenden Sonntag ist es soweit. In einer kleinen Feierstunde soll nun die von der Bahnhofstraße in Haldern abgehende, neu entstandene Erschließungsstraße nach dem früheren Reeser Bürgermeister benannt werden. Dann wird das Straßenschild enthüllt. Mit dabei: Bürgermeister Christoph Gerwers, Ortsvorsteher Theo Kersting und Bernhard Uebbing, Vorsitzender des Heimatvereins Haldern. Auch die vier Kinder des Ehepaars Buckermann sowie einige der neun Enkel werden kommen. Um neun Uhr wird in St. Georg eine Messe zum Gedenken an Buckermann gefeiert, um zehn später beginnt dann die Feierstunde.

Die Liste der Verdienste des Politikers ist lang. Stellvertretend für viele Aktionen sei an Buckermanns Engagement für das Türmchen auf Haus Aspel erinnert, für das er sich erfolgreich stark gemacht hat. Der Politiker war vor allem sehr volksnah. Schließlich ging er als Karnevalsprinz Willi II. in die närrischen Annalen ein. Zudem hatte er lange Jahre das Amt des Bezirksbrudermeister des Bundes der Historischen Schützenbruderschaften inne und war viele Jahre lang zweiter Brudermeister der Halderner Johannes-Schützen.

Hermine Buckermann war ihm nicht nur eine gute Zuhörerin, sondern hin und wieder auch eine Beraterin. "Aber eines war klar. Nach außen dringen durfte nie etwas. Ist es auch nicht!", sagt sie bestimmt.

(rau)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort