Rp-Thema 50 Jahre Heilig Geist Würdiger Abschluss der Jubelwochen

Emmerich · Zum Ende der Feierlichkeiten und Aktivitäten anlässlich des 50-jährigen Bestehens der Heilig-Geist-Kirche gab es gestern einen Festgottesdienst in der vollbesetzten Kirche mit ganz besonderen Gästen.

 Viele Besucher kamen gestern in die Heilig-Geist-Kirche, um beim Festgottesdienst noch einmal auf die Anfänge vor 50 Jahren zurückzublicken.

Viele Besucher kamen gestern in die Heilig-Geist-Kirche, um beim Festgottesdienst noch einmal auf die Anfänge vor 50 Jahren zurückzublicken.

Foto: Markus van Offern

EMMERICH Pfarrer Lambert Brimmers war sichtlich gerührt. Umringt von vielen seiner ehemaligen Gemeindemitglieder musste er gestern etliche Hände schütteln. Die meisten kannte er noch, wie das Ehepaar Margret und Theo Wanders, die früher auch im Kirchenchor Heilig Geist sangen. "Ich freue mich sehr", sagte der 87-Jährige Pastor, der damals - vor 50 Jahren - den Bau der Heilig-Geist-Kirche begleitet hatte und lange Jahre der Gemeindepfarrer war. Heute wohnt er in Kleve, gemeinsam mit der damaligen Pastoralreferentin Ria Brinkschulte, die ebenfalls zu Besuch in Emmerich war. "Die Initiative ging damals von Dechant Hugo Rogmans aus", erinnerte sie sich. "Der hatte gesagt: Wenn wir eine neue Kirche bauen, dann müssen wir eine moderne für die heutige Zeit bauen."

Mit vielen Feierlichkeiten und Aktivitäten wurde das Jubiläum "50 Jahre Heilig-Geist-Kirche" gefeiert. Gestern fand zum Abschluss ein Festgottesdienst statt, der von Pfarrer Bernd de Baey, Pfarrer Brimmers, Pater Zakarias und Diakon Max Puttkammer gefeiert wurde. "Was sind 50 Jahre in der Geschichte des Kirchenbaus?", fragte de Baey in der Predigt. In Emmerich gebe es Kirchen mit längeren Traditionen. St. Aldegundis blicke auf eine 500-jährige und St. Martini sogar auch eine 900-jährige Geschichte zurück. Er selbst habe die Kirche als siebenjähriger Knirps kennengelernt als Kerzenträger auf einer Hochzeit. Eine solche Kirche - farbenfroh, mit viel Beton, aber trotzdem mit Leichtigkeit und erstaunlich hell, eine Kirche der Moderne - so eine hatte er noch nie erlebt. "Sie hat ein Kreuz, das mich bis heute beschäftigt. Es regt mich immer wieder zum Nachdenken über die Botschaft Gottes an. Schrott in die Kirche zu holen, das stieß damals auf Widerstände. Doch was ist das für eine Wucht der Botschaft, die hier verkündet wird!" Das Gottesbild, dem diese Kirche Gestalt gebe, werde man wohl nie erklären können. "Das macht den Raum geheimnisvoll, gibt ihm Würde und macht ihn einzigartig. Der Pfeil traf vor 50 Jahren beim Bau der Kirche mitten ins Ziel, das Vibrieren des Pfeils aber, das hält bis heute an."

Musikalisch gestaltet wurde die Messe von den Chören des ChorForums St. Christophorus und als Gastchor dem Kirchenchor St. Quirinus Millingen. Sie führte mit einem Orchester die "Missa brevis in B" des englischen Komponisten Christopher Tampling auf. Stefan Burs spielte die Orgel, die Gesamtleitung hatte Norbert Voß. Es gab viel Applaus von den Besuchern in der vollbesetzten Kirche.

Im Anschluss an den Gottesdienst lud Pastor Bernd de Baey alle Besucher ein zu einer Begegnung im Pfarrheim "Treffpunkt". Es gab Kaffee, Kuchen und Gegrilltes, eine kleine Diashow zeigte unter anderem den Bau der Orgel, die Kinder konnten sich an Spielgeräten austoben. Hier wurden so manche Erinnerungen wach.

Wolfgang Heimann ist ein "echtes Heilig-Geist-Kind". Er wohnte der Kirche gegenüber und bekam den Bau hautnah mit. "Wir sind durch den Keller gekrochen und haben heimlich Waldemar Kuhn beim Schweißen zugesehen", erzählte Heimann, der auch zu den ersten Messdienern gehörte und dessen Onkel Berni Bekker dem Künstler beim Herstellen des Kreuzfundamentes geholfen hatte.

(RP)
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