Emmerich Zurück in der Heimat als Richterin

Emmerich · Dr. Christiane Schmitz ist die Vertretung für Richterin Mareen Hölker. Die 34-Jährige ist in Emmerich aufgewachsen. Und ihr Vater ist in der Stadt auch kein Unbekannter: Richter Michael Schlenkhoff-Paul.

 Christiane Schmitz ist neue Richterin am Amtsgericht Emmerich. Sie vertritt Mareen Hölker, die sich im Mutterschaftsschutz befindet.

Christiane Schmitz ist neue Richterin am Amtsgericht Emmerich. Sie vertritt Mareen Hölker, die sich im Mutterschaftsschutz befindet.

Foto: Diana Roos

Dr. Christiane Schmitz ist beruflich zurück in ihrer Heimat Emmerich. Die 34-Jährige ist seit Juni Richterin am Amtsgericht. Sie vertritt Mareen Hölker, die sich im Mutterschaftsschutz befindet.

 Michael Schlenkhoff-Paul ist der Vater von Christiane Schmitz.

Michael Schlenkhoff-Paul ist der Vater von Christiane Schmitz.

Foto: Roos/Archiv

"Ich wollte immer Richterin werden", sagt die gebürtige Borkenerin, die in Emmerich aufwuchs. Ihr Interesse an der Justiz hat sicher ihr Vater geweckt. Denn Michael Schlenkhoff-Paul war ebenfalls Richter - am Amtsgericht Kleve. Und in Emmerich ist er natürlich auch bekannt.

Jura studiert hat sie dann in Trier, wo sie auch promoviert hat. Nach zehn Monaten in einer Großkanzlei in Düsseldorf arbeitete Schmitz fast vier Jahre als Anwältin in der Kanzlei Strick in Kleve.

Dann entschied sie sich für den Wechsel in die Justiz: "Ich hatte das Gefühl, das liegt mir mehr. Auch wenn es spannend und lehrreich als Anwältin war." Als Richterin arbeitete sie zunächst zweieinviertel Jahre in Krefeld .Jetzt hat es sich ergeben, dass sie übergangsweise in Emmerich arbeiten kann. "Ich hoffe, dass ich im Bezirk Kleve bleiben kann", sagt die 34-Jährige.

Während sie beim Gericht in Krefeld für Zivilsachen zuständig war, hat Schmitz es nun in Emmerich mit Strafsachen zu tun. "Das ist neu für mich. Bei Zivilsachen muss man mehr hin und her überlegen. Es gibt viele vorbereitende Schriftstücke. Bei einer Strafverhandlung muss ich zum Ende der Verhandlung entscheiden. Oft ist die Lage zwar deutlich, aber wenn es Zweifel gibt, muss ich den Angeklagten ja freisprechen", schildert die Emmericherin.

Als "Einheimische" könnte es ihr ja sogar mal drohen, dass sie einen Fall abgeben muss, weil sie befangen ist. Im "Dorf" kennt man sich. Ansonsten habe sie es in Emmerich "nicht mit den großen Schwerverbrechern zu tun". In vielen Fällen ginge es um Fahrerflucht, Diebstahl, unerlaubten Waffenbesitz, Drogendelikte oder Betrug.

Immer wieder ist zu hören, dass die Gerichte völlig unterbesetzt seien. Schreckt sie dies nicht ab? "Die Arbeitsbelastung ist hoch, klar. Ich brauche als Neuling auch noch länger als erfahrene Kollegen. Aber es schreckt mich nicht ab."

Und einen Emmericher freut es natürlich besonders, dass Christiane Schmitz nun Richterin in Emmerich ist: "Mein Vater ist froh, dass ich in die Justiz gewechselt bin", sagt seine Tochter.

(mavi)
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