Emmerich Zusammenspiel von Struktur und Chaos

Emmerich · Die Moerser Künstlerin Veronika Möllmann präsentiert ab Sonntag ihre sehenswerten "Streifenwelten" in der Galerie "Haus im Park". Die Arbeiten haben fast immer einen Bezug zur Natur und laden zu einer Entdeckungsreise ein.

 Veronika Möllmann wagt sich gekonnt an das große Format heran.

Veronika Möllmann wagt sich gekonnt an das große Format heran.

Foto: Klaus-Dieter Stade

Veronika Möllmann ist schon gespannt auf ihr Comeback. Die Moerser Künstlerin hat in den vergangenen beiden Jahren intensiv in ihrem Atelier gearbeitet. Nach einer längeren Ausstellungspause wagt sie jetzt erstmals wieder den Schritt an die Öffentlichkeit. Am kommenden Sonntag, 20. Juli, wird in der Galerie "Haus im Park" die Schau mit dem Titel "Streifenwelten" eröffnet. "Da bin ich natürlich neugierig, wie das Publikum auf meine Arbeiten reagiert", sagt die Künstlerin, die in Emmerich keine Unbekannte ist. Vor 25 Jahren hatte die Malerin ihre Bilder schon einmal im Schlösschen Borghees gezeigt. Damals hatte sie Werner Steinecke kennen gelernt. Dieser ist inzwischen Vorsitzender des Emmericher Kunstvereins und hat die aktuelle Ausstellung in die Wege geleitet, die bis zum 3. August zu sehen ist.

In ihrem Werk spielt die Interaktion von geordneten Strukturen und chaotischen Elementen eine wichtige Rolle. Dabei fällt fast immer der Bezug zur Natur ins Auge. Was auf den ersten Blick unübersichtlich wirken mag, entpuppt sich bei näherem Hinsehen als klare Form - eine Erfahrung, die auch schon jeder Wanderer in der Landschaft gemacht haben dürfte. Dabei wagt sich Veronika Möllmann oftmals gekonnt an das große Format heran. Zunächst arbeitet die Künstlerin mit mehreren Farbschichten, bis ein dominanter Türkis-, Grün- oder Gelbton entsteht. In diese Fläche ritzt sie Linien, die mitunter sehr expressiv, aber im nächsten Moment schon wieder äußerst akkurat gesetzt sind. Manches erinnert an eine Landschaft vor einem Flussufer, dann wieder fühlt sich der Betrachter in einen Wald versetzt.

Einzelne realistisch dargestellte Bildelemente - beispielsweise eine Krähe oder eine Libelle - verstärken diese Eindrücke. Veronika Möllmann, die in Kassel Kunst studiert und 30 Jahre lang an einem Gymnasium in Kamp-Lintfort unterrichtet hat, lässt sich und ihren Arbeiten die nötige Zeit. "Es können durchaus zwei bis drei Monate vergehen, bis ich den Eindruck habe, dass ein Bild fertig ist", erzählt die Künstlerin. Es ist unter anderen auch dieser Sorgfalt zu verdanken, dass sich ein Rundgang durch die "Streifenwelten" lohnt. Nach Abstechern in die Videokunst präsentiert der Kunstverein jetzt wieder den Freunden der Malerei eine sehenswerte Ausstellung.

Info Werner Steinecke hält am Sonntag um 12 Uhr die Einführungsrede. Das "Haus im Park" ist samstags von 13 bis 17 Uhr und sonntags von 11 bis 17 Uhr geöffnet.

(RP)
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