Erkelenz 1154 Kindergartenplätze benötigt - Entspannung gegenüber Vorjahren

Erkelenz · Kindergärten in Borschemich und am Schulring bis Sommer fertig, in Holzweiler wird umgebaut.

1154 Kindergartenplätze für Drei- bis Sechsjährige will die Stadt Erkelenz zum neuen Kindergartenjahr anbieten, das zum 1. August startet. Der Jugendhilfeausschuss hat diese Planung bewilligt, so dass die Stadtverwaltung sie an das Landesjugendamt als Bedarf anmelden kann. Für Kinder unter drei Jahren werden weitere 303 Plätze in einer Tageseinrichtung und 115 Plätze in der Tagespflege angemeldet. Vor einem Jahr war noch mit 1235 Plätzen für über Dreijährige kalkuliert worden.

"Die Stadt Erkelenz kann damit dem Rechtsanspruch auf Betreuung von Kindern über drei Jahren in vollem Umfang gerecht werden. Und für Kinder von einem Jahr bis drei Jahren besteht in den Tageseinrichtungen eine Bedarfsdeckung von mehr als 38 Prozent. Darüber hinaus stehen Plätze in der Tagespflege zur Verfügung, so dass eine Gesamtdeckung von fast 53 Prozent im U3 Bereich besteht", sagte Erster Beigeordneter Dr. Hans-Heiner Gotzen im Jugendhilfeausschuss, ergänzte aber: "Trotz der momentanen leichten Entspannung in der gesamten Versorgungssituation kann nicht jede Familie einen Platz in der von ihnen gewünschten Einrichtung erhalten." Insbesondere im Baugebietes Oerather Mühlenfeld sei der Bedarf an Plätzen für Kinder unter drei Jahren extrem hoch, weshalb die dortige Tageseinrichtung eine weitere Gruppe für Kinder unter drei Jahren einrichte. "Den Eltern, die im Oerather Mühlenfeld kein Platz zugesagt werden konnte, wurden Alternativen angeboten."

Mit "leichter Entspannung" ist nicht gemeint, dass es weniger Kinder gibt, die einen Betreuungsplatz suchen. Das Gegenteil ist der Fall, wozu Gotzen ausführte: "Der Bedarf an Plätzen für unter Dreijährige ist gestiegen und wird weiter steigen. Deshalb werden derzeit die letzten Einrichtungen wie in Holzweiler, die dafür noch nicht ausgestattet sind, umgebaut." Venrath soll zum Kindergartenjahr 2018 folgen. "Gestiegen ist außerdem der Bedarf an Plätzen, weil mehr Kinder aus Flüchtlingsfamilien zu betreuen sind." Die Stadt Erkelenz habe sich dafür entschieden, für sie keine eigenen Gruppen einzurichten, es wären derzeit drei, sondern "die Kinder über das Stadtgebiet zu verteilen, um ihnen eine gelingende Integration zu ermöglichen". Aktuell befinden sich bereits 41 Kinder aus Flüchtlingsfamilien in den Erkelenzer Kindergärten, zum 1. August rechnet die Stadtverwaltung mit 68 Kindern zwischen drei und sechs Jahren.

Leicht entspannen dürfte sich die Kindergarten-Platzsituation ab August, weil die neuen Einrichtungen in Borschemich (neu) und Schulring "nach jetzigem Planungsstand dann ihren Betrieb aufnehmen. Das bedeutet nicht nur eine quantitative, sondern auch eine qualitative Verbesserung des Betreuungsangebots", erklärte Gotzen.

(spe)
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