Heinsberg 17-Jähriger aus JVA Heinsberg geflohen

Heinsberg · Ein 17-Jähriger ist in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch aus der Justizvollzugsanstalt Heinsberg (JVA) geflohen. Der junge Mann war nach Angaben von Ingrid Lambertz, Leiterin der Einrichtung, im offenen Haus der Anstalt untergebracht.

Das befindet sich außerhalb des ummauerten Gefängnisgeländes, die Fenster sind nicht vergittert. Die Polizei leitete gestern eine Fahndung nach dem Flüchtigen ein.

Der 17-Jährige ist nach Angaben der Anstaltsleitung ungefährlich. Er wäre voraussichtlich im Juni entlassen worden. Wie Ingrid Lambertz sagte, sei er nachts aus dem Fenster geklettert. Die Anstaltsleiterin vermutet, dass der Mann Probleme im familiären Umfeld habe und diese klären wolle.

Die JVA Heinsberg wird bis 2013 zum größten Jugendgefängis in Nordrhein-Westfalen und zum zweitgrößten Deutschlands ausgebaut. Künftig bietet die Anstalt für 572 Insassen im Alter von 14 bis 24 Jahren Platz — davon 160 Untersuchungshäftlinge, 48 im offenen Vollzug und 364 Strafgefangene. Die Häftlinge verbüßen Jugendstrafen von sechs Monaten bis zu zehn Jahren. Nur im niedersächsischen Hameln (750 Insassen) gibt es künftig noch ein Jugendgefängnis, das größer ist als das Heinsberger. Der JVA-Ausbau in Heinsberg, der 2013 abgeschlossen werden soll, kostet rund 75 Millionen Euro.

(RP)
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