Erkelenz 99 Tage: Endspurt zur Tour de France

Erkelenz · Die Stadt Mönchengladbach rechnet am 2. Juli mit 250.000 Besuchern und prüft, an dem Sonntag die Läden entlang der Strecke öffnen zu lassen, die bei Wanlo für einige Kilometer auf Erkelenzer Stadtgebiet überführt.

Oberbürgermeister Hans Wilhelm Reiners begrüßte gestern Tour-Direktor Christian Prudhomme in Mönchengladbach - an der Bismarckstraße, wo am 2. Juli die erste Sprintwertung geplant ist.

Oberbürgermeister Hans Wilhelm Reiners begrüßte gestern Tour-Direktor Christian Prudhomme in Mönchengladbach - an der Bismarckstraße, wo am 2. Juli die erste Sprintwertung geplant ist.

Foto: Andreas Baum/Stadt Mönchengladbach

In Düsseldorf ist Christian Prudhomme, früher Radrennprofi und seit 2007 Direktor der Tour de France, längst Stammgast. Schließlich hat die Landeshauptstadt als Austragungsort des diesjährigen "Grand Départ" in der Region bei der Tour organisatorisch den Hut auf. Gestern kam der Tour-Chef nach Mönchengladbach und traf Oberbürgermeister Hans Wilhelm Reiners (CDU) vor der Kaiser-Friedrich-Halle an der Bismarckstraße, also dort, wo am 2. Juli der Höhepunkt der insgesamt 20 Kilometer langen Tour-Strecke durch Mönchengladbach sein wird: die erste Sprintwertung des Rennens.

Der Termin war nicht zufällig gewählt, denn gestern waren es noch exakt 100 Tage bis zur Tour in Gladbach. Rathaus-Chef Reiners war voll des Lobes für seinen Düsseldorfer Amtskollegen Thomas Geisel (SPD), der das Event nach NRW geholt hat. "Für uns wird das insbesondere durch die Sprintwertung eine große Außenwirkung haben", sagt Reiners und freut sich über die positive Stimmung in der Stadt. Gemeinsam mit dem Sportausschuss-Vorsitzenden Frank Boss (CDU) und Elmar Eßer, der bei der Stadttochter MGMG für die Organisation der Tour zuständig ist, präsentierte er jetzt Details rund um das Radspektakel.

Vorher Bereits vor der Tour gibt es reichlich Events, die dem Motto entsprechend für "Tourfieber" sorgen. Am 30. April können unter dem Titel "MG auf Tour" ambitionierte Rennradfahrer sich auf einer rund 38 Kilometer langen Strecke austesten. Veranstalter ist der Radsportverein Möwe Lürrip in Koordination mit der MGMG. Maximal 300 Teilnehmer können nach Anmeldung (unter www.tourfieber.de, dort auch Infos) mitfahren. Voraussetzungen sind ein Rennrad und ein durchschnittliches Mindesttempo von 25 km/h. Am 21. Mai geht es deutlich entspannter zu bei der "Tour de Familie" des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs mit der MGMG. Ab 11 Uhr startet eine Familienfahrt auf der Tourstrecke. Am 25. Juni geht es rasanter zu, wenn der RV Möwe Lürrip bei seinem Radrennen diesmal auf der der Strecke der Sprintwertung Pre-Sprints austrägt. Am Tourtag Zum Rad-Event am 2. Juli gibt es von 10 bis 18 Uhr ein Rahmenprogramm. Die Stadt richtet drei "Hotspots" ein: Hinter der Kaiser-Friedrich-Halle wird es mit dem Niederrheinischen Radwandertag ein Familienfest geben. An der Bismarck-/Kaiserstraße werden eine Großbildleinwand sowie eine Tribüne mit VIP-Plätzen aufgebaut (250 Euro pro Person inkl. Essen/ Getränkebuchbar unter www.adticket. de). Auch am Tellmannplatz in Rheydt wird eine Großbildleinwand aufgebaut, dazu gibt es Stände mit französischen Spezialitäten. Und am Wickrather Marktplatz gibt es Programm für Familien mit einer Hüpfburglandschaft und ebenfalls einer Leinwand.

Verkaufsoffener Sonntag Im Rathaus rechnet man damit, dass rund 250.000 Besucher zur Tour nach Mönchengladbach kommen. Das könnte laut OB Reiners der richtige Anlass sein für einen verkaufsoffenen Sonntag entlang der gesamten Strecke. Derzeit werde geprüft, ob sich das unter Sicherheitsaspekten realisieren lässt. Zudem muss überlegt werden, ob es logistisch Sinn macht, da die Stadt für mehrere Stunden wegen Sperrungen zweigeteilt sein wird. "Wir prüfen auch, ob die Öffnungszeiten eher auf den Nachmittag und Abend gelegt werden können", so Reiners.

Sperrungen Entlang der gesamten Strecke, aber insbesondere entlang der Sprintstrecke in der Innenstadt, wird es stundenlang Sperrungen geben. In dem Bereich dürfen keine Autos mehr stehen. Laut Eßer könnten 3300 Fahrzeuge potenziell entlang der Strecke stehen. Anwohner werden per Flugzettel rechtzeitig informiert. "Ab dem Abend des 1. Juli wird abgeschleppt", so Eßer.

Kosten Die genaue Kalkulation wird dem Rat in der nächsten Sitzung vorgelegt, sie könnte wegen der hohen Sicherheitsanforderungen bei mehr als 400.000 Euro liegen. Reiners ist aber zuversichtlich, einen Teil durch weitere Sponsoren - bisher vor allem Stadtsparkasse und NEW - decken zu können.

(dr)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort