Erkelenz Am Krankenhaus wird gebaut

Erkelenz · Das Erkelenzer Hermann-Josef-Krankenhaus wird um eine Etage mit 34 Betten erweitert. Auf die zweite neue Etage wird im April 2011 die Geburtshilfe umziehen. Gestern war erster Spatenstich des Sechs-Millionen-Euro-Projekts.

Kinder kommen künftig über den Dächern von Erkelenz zur Welt. Gestern gab es am Hermann-Josef-Krankenhaus den ersten Spatenstich: In den nächsten Monaten wird der Gartentrakt um zwei Etagen aufgestockt. Im ersten neuen Stockwerk entsteht eine Station mit 34 Betten, von denen 25 für die kardiologische Abteilung sind. In der zweiten neuen Etage lässt die Klinik neue Kreißsäle bauen, zudem wird die Wöchnerinnenstation dorthin umziehen. Künftig kann das Krankenhaus über 367 Betten verfügen. Abgeschlossen werden soll die Baumaßnahme, die sechs Millionen Euro kostet, im April 2011.

Ein Kran wird in nächster Zeit das sichtbare Zeichen der Erweiterung sein. Erst bis vor einem Jahr war das Krankenhaus erweitert worden, damals um den Ersatzbau für das Krankenhaus in Immerath, das wegen des näherkommenden Braunkohletagebaus aufgegeben wurde. Weil die Krankenhausleitung in den vergangenen Jahren immer wieder feststellte, dass die Bettenzahl zu niedrig ist, stellte sie bei der Bezirksregierung Köln den Antrag auf Erweiterung. Dem wurde im April 2009 stattgegeben.

Anschließend wurden die Aufstockung des Gartentrakts geplant, die Baugenehmigung erteilt und gestern mit der Umsetzung des Vorhabens begonnen. "Viele Krankenhäuser in unserem Land müssen um das finanzielle Überleben kämpfen. Wenn wir in Erkelenz seit Jahren unser Krankenhaus baulich verbessern und jetzt erweitern können, ist dies letztlich der Beleg für den Erfolg unserer Einrichtung", erklärte Bürgermeister Peter Jansen und dankte den Mitarbeiten sowie der Hermann-Josef-Stiftung.

Patienten könnten sich von den Bauarbeiten gestört fühlen, jedoch hofft Verwaltungsdirektor Wolfgang Salz, dass sich eine andere Erfahrung wiederholt: "Patienten akzeptieren, wenn gebaut wird, weil sie während ihres Aufenthaltes etwas zu beobachten haben." Auch seien sie stolz, wenn das Krankenhaus ihrer Stadt erweitert wird, sagt Dr. Uwe Peisker, Chefarzt der Geburtshilfe. Dies sei nicht selbstverständlich, ergänzt Klaus-Dieter Winter, Chefarzt der Kardiologie: "Wir wachsen gegen den Trend."

662 Geburten hat es im vergangenen Jahr im Hermann-Josef-Krankenhaus an der Tenholter Straße gegeben. Dank moderner Kreißsäle erwartet Peisker, dass die Zahl in Zukunft steigt. Das Krankenhaus setzt auf eine Atmosphäre, "die Eltern sich wie zu Hause fühlen lässt". Die Räume werden, verspricht Peisker, nur wenig an eine Klinik erinnern. Die drei neuen Kreißsäle werden unterschiedliche Entbindungsmöglichkeiten bieten. Zusätzlich wird es einen Raum mit einem Entspannungsbad und ein Familienzimmer geben.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort