Erkelenz Archäologen finden Hinweise auf einen Kreuzgang

1802 schlossen die Franzosen das Kreuzherrenkloster Hohenbusch. Spuren aus der Zeit davor entdeckten in dieser Woche junge Archäologen der Universität Köln.

Sie konnten mit dem Georadar-Gerät die These des Erkelenzer Hochbauamtleiters Martin Fauck, der für den Denkmalschutz zuständig ist, stützen, dass zwischen dem Herrenhaus und der einstigen Klosterkapelle ein Kreuzgang bestanden haben könnte. Arbeitsgruppenleiterin Manuela Broisch erklärte: "Einiges deutet darauf hin, auf den Radarbildern drei Seiten eines Kreuzganges zu sehen sowie ein weiteres Gebäude seitlich des Kreuzgangs und der früheren Klosterkapelle."

Martin Fauck und Dorothee Heinzelmann vom Landschaftsverband Rheinland gingen in einer ersten Einschätzung davon aus, dass die in 30 bis 40 Zentimeter Tiefe entdeckten Mauerreste in der Flucht des Herrenhauses liegen, berichtete Broisch weiter - von dort aus hatte Fauck nämlich seine These aufgestellt, dass ein Kreuzgang zu finden sein müsste, nachdem hinter Putz ein zugemauerter früherer Zugang in das Hauptgebäude gefunden worden war. Weitere Details können nur Grabungen zutagefördern, worüber der Förderverein für Haus Hohenbusch, die Stadt Erkelenz und der Landschaftsverband noch zu beraten haben.

Hinter dem Herrenhaus wurden die Archäologen, die an der Kölner Uni von Professor Michael Heinzelmann betreut werden, ebenfalls fündig. "Zum heutigen Reitplatz hin sehen wir auf den Radarbildern 20 bis 30 Zentimeter unter der Erdoberfläche die Wege und runden Beetstrukturen des früheren Klostergartens. Und noch tiefer, bei 70 bis 80 Zentimetern unter dem aktuellen Bodenniveau, haben wir eine rechtwinklige Fläche entdeckt.

Das deutet auf einen Gebäuderest von etwa 15 mal 20 Metern hin. Hier hilft nur der Spaten, würden wir mehr wissen wollen", erklärte die Geoarchäologin, "gegebenenfalls handelt es sich um das in der Tranchot-Karte von 1806 noch verzeichnete ehemalige Priorenhaus." Hier sei noch ein Datenabgleich vonnöten.

(spe)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort