Erkelenz Auf der DKW den Fahrtwind spüren

Erkelenz · Rund 60 Freunde der alten Marke DKW trafen sich in Kleinbouslar. Mit dem Motorrad den Tagebau erkundet.

 Aus allen Himmelsrichtungen waren die Nostalgiker zum Göddertzhof angereist. DKW-Liebhaber nutzen die Treffen, bei denen immer Ausflüge auf dem Programm stehen, gern zum Austausch.

Aus allen Himmelsrichtungen waren die Nostalgiker zum Göddertzhof angereist. DKW-Liebhaber nutzen die Treffen, bei denen immer Ausflüge auf dem Programm stehen, gern zum Austausch.

Foto: UWE HELDENS

Von einem Spielzeughersteller zu einer bekannten deutschen Automarke. Das ist die Geschichte der Automobil- und Motorradmarke DKW. Es ist eine Geschichte, die Menschen bis heute begeistert. Insgesamt 650 Motorradliebhaber aus ganz Europa sind Mitglied im DKW-Motorrad-Club.

Die Nostalgiker wollen die Geschichte der DKW-Motorräder in Erinnerung halten. Fünf bis zehn Treffen veranstaltet der Club jedes Jahr. An diesem Wochenende waren rund 60 Clubmitglieder zu Gast im Göddertzhof Hotel in Kleinbouslar. Von dort aus erkundeten die Motorradfahrer den Braunkohletagebau Garzweiler.

"Um zu sehen, dass der Strom nicht aus der Steckdose kommt", sagt Bruno Vogel, Vorsitzender des DKW-Motorrad-Clubs. Die Motorradfahrer verbinden ihre Treffen immer mit Besichtigungen, um neue Erfahrungen zu machen. Nach der Ankunft am Freitag ging es bei einer Tagestour am Samstag zum Kraftwerk Weisweiler und zu den Tagebauaussichtspunkten Indemann und Terra Nova. Auch das Rosengart Museum in Bedburg stand auf dem Programm. Organisiert hatte die Tour Clubmitglied Klaus Pawlowski, der in der Region wohnt.

Natürlich spielt bei den Treffen auch Nostalgie eine Rolle. "Wir alle sind Leute, die noch einmal fahren wollen. Die das Ganze noch einmal fühlen wollen", sagt Vogel. Das reizt die Motorradliebhaber. Die Treffen dienen auch zum Austausch. Schließlich bestehen die Motorräder aus alter Technik. Die letzten DKW-Modelle wurden Ende der 1950er Jahre gebaut. Da muss der Umgang mit den Motorrädern gelernt sein.

Für diese Treffen reisen die Mitglieder aus ganz Deutschland an. Die Motorräder trugen Kennzeichen aus Bremen, Heidelberg und Chemnitz. Insbesondere Jugendlichen will der Motorrad-Club die "alte Handwerkskunst" - wie Vogel es nennt - weitergeben. Schon 14-Jährige sind beim Clubtreffen dabei und fahren dann in Begleitwagen und auf Rücksitzen mit. Bruno Vogel ist ein echter Experte. In der Geschichte der Marke DKW kennt er sich bestens aus. Und über die verschiedenen Motorradmodelle weiß er Einiges zu berichten.

Gegründet hat den Konzern DKW der Däne Jørgen Skafte Rasmussen im Jahr 1904. Zuerst widmete sich der Ingenieur dem Bau von Spielzeuglokomotiven. Das erste Motorrad baute DKW im Jahr 1919. Weil der Motor hinter dem Sitz eingebaut war, nannte der Volksmund dieses Modell "Arschwärmer". Das Ziel der Automobil- und Motorradmarke sei schon früh die Volksmotorisierung gewesen. "DKW wollte Fahrzeuge herstellen, die sich jeder leisten konnte", sagt Vogel. Deswegen seien auch heute noch so viele DKW-Maschinen im Umlauf.

Im Jahr 1932 wurde der Motorradhersteller, der in Zschopau bei Chemnitz ansässig war, Teil der Autounion. Nach dem Zweiten Weltkrieg gab es einen Neuanfang in Ingolstadt, bis der Konzern von Daimler und Benz aufgekauft wurde. Damit dies alles nicht in Vergessenheit gerät, gibt es den DKW-Motorrad-Club.

(anek)
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