Erkelenz Auszubildende sanieren Burg Erkelenz

Erkelenz · Das älteste Gebäude in Erkelenz bleibt für die nächsten Generationen erhalten. Dank des Fördervereins "Freunde der Burg" und den angehenden Maurern des Berufkollegs Geilenkirchen wird der Witterungsschutz erneuert.

 Lehrlinge des Baugewerbes bei der Arbeit - hier mauern Marcel Meyers (vorne, 19 Jahre, Firma Cleven) und Florian Umlauf (19, Firma Sonntag).

Lehrlinge des Baugewerbes bei der Arbeit - hier mauern Marcel Meyers (vorne, 19 Jahre, Firma Cleven) und Florian Umlauf (19, Firma Sonntag).

Foto: JÜRGEN LAASER

Bei einer Projektwoche erneuern 20 Schüler des Berufkollegs Geilenkirchen die fehlende Schutzschicht für die Mauern des historischen Bergfrieds der Burg. Dies geschieht auf Initiative der Baugewerbe-Innung Heinsberg, die so den Verein "Freunde der Burg" unterstützt. Jener Verein, der vor fast genau sechs Jahren gegründet worden ist, hat sich eine schwierige Aufgabe als Ziel gesetzt: Die Pflege und Erhaltung eines der wichtigsten Wahrzeichen der Stadt Erkelenz.

"Dass dieses Gemäuer schon so lange steht, und auch noch in Zukunft stehen wird, ist nur durch ständige Erhaltungs- und Sanierungsmaßnahmen möglich und daran wollen wir uns als ortsansässige Baugewerbe-Innung beteiligen", sagt Michel Hemmersbach, Obermeister der Baugewerbe-Innung Heinsberg. Da das Backsteingemäuer zuletzt Ende der 1950er Jahre mit den damaligen Möglichkeiten saniert worden war, bestand großer Handlungsbedarf. Das Mauerwerk ist durch Wind, Wetter und Temperaturschwankungen stark in Mitleidenschaft gezogen worden. Um weiteren Verschleiß vorzubeugen, wurde das Projekt "Wir schaffen Werte - Lehrlinge der Baugewerbe-Innung Heinsberg" ins Leben gerufen, weshalb die Maureroberstufe des Berufkollegs Geilenkirchen seit Montag den Rittersaal als Klassenraum-Ersatz nutzt.

"Zu Beginn haben wir eine kleine Schutzschicht aufgetragen, um das alte Gemäuer nicht zu beschädigen", erklärt der Auszubildende Marc Esser (20). "Es macht großen Spaß bei der Erhaltung eines solchen Denkmals mitzuwirken, und sogar der theoretische Unterricht, der wie immer abläuft, bereitet uns hier mehr Freude." Während fünf der Auszubildenden draußen die historische Rollschicht, die das Wahrzeichen vor Wettereinflüssen schützt, erneuern, werden die restlichen Schüler von den Lehrern Stefan Hof und Thorsten Bohm im Rittersaal unterrichtet. "Die Schüler stellen sich gerne dieser neuen Herausforderung, die ihnen auch Abwechslung vom Schulalltag ermöglicht. Sie zeigen eine riesige Lern- und Arbeitsbereitschaft und engagieren sich für einen guten Zweck", erklärt Lehrer Thorsten Bohm.

Gearbeitet wird nur unter Aufsicht: Der Spezial-Denkmalmaurer Herbert Jagusch von der Firma Schleiff betreut die handwerklichen Helfer, damit das Mauerwerk im gleichen Baustil errichtet wird wie der historische Bergfried. Um die gleiche Optik zu gewährleisten, stellt das Klinkerwerk Gillrath aus Erkelenz identisch aussehende Backsteine zur Verfügung, die Schicht für Schicht von den Schülern gemauert werden. "Wir freuen uns, dass wir unser theoretisches Wissen nun auch praktisch umsetzten können. Wir Auszubildenden fühlen uns geehrt, mehr über die Altbauweise der Burg Erkelenz zu erfahren und bei der Sanierung den Großteil der Arbeit zu leisten", sagt der 19-jährige Marcel Meyers.

Bürgermeister Peter Jansen bedankt sich bei allen beteiligten Helfern, insbesondere bei den Schülern des Berufkollegs, die derzeit täglich von 8 bis 16 Uhr ihre ehrenamtliche Arbeit verrichten. "Durch dieses Projekt konnten zwischen 5 000 und 10 000 Euro gespart werden", sagt Peter Jansen.

Eine besondere Belohnung erhalten die Auszubildenden von der Baugewerbe-Innung Heinsberg: Nach einem geselligen Grillabend wird eine Feier mit Übernachtung in der Burg ausgerichtet.

(RP)
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