Erkelenz Ballettklassiker verzaubert Jung und Alt

Erkelenz · Die Ballettschule "Ballett & Bewegung" von Martina Hardt hat das populäre Ballett "Nussknacker" einstudiert. Die Tanzschüler fiebern den Aufführungen in den Opernhäusern Düsseldorf und Mönchengladbach entgegen.

 Evelyn Schimek (vorne) als Klara und Gunda Neukirch in der Rolle der Mutter bei den Proben zum "Nussknacker" im Tanzstudio "Ballett & Bewegung" an der Erkelenzer Südpromenade.

Evelyn Schimek (vorne) als Klara und Gunda Neukirch in der Rolle der Mutter bei den Proben zum "Nussknacker" im Tanzstudio "Ballett & Bewegung" an der Erkelenzer Südpromenade.

Foto: Ballett & Bewegung

Im Erkelenzer Ballettstudio "Ballett & Bewegung" herrscht quirlige Atmosphäre, rund 40 Kinder, Jugendliche und Erwachsene proben für die große Aufführung von Tschaikowskis berühmtem Ballett "Nussknacker". Am Sonntag, 18. Dezember, 11 Uhr, tanzen rund 150 Ballettschüler(innen) den romantischen Klassiker im Düsseldorfer Opernhaus. Am 19. Dezember, 19 Uhr, ist "Klaras Wintertraum - Nussknacker" im Theater Mönchengladbach zu erleben.

Erstmals hat Leiterin Martina Hardt ihre beiden Ballettschulen in die Inszenierung eingebunden: die Studios in Erkelenz und Düsseldorf-Wittlaer. "Kleine und große Zuschauer erwartet eine zauberhafte Inszenierung, in der das Mädchen Klara am Weihnachtsabend einen Nussknacker geschenkt bekommt und in die Traumwelt des Mäusekönigs, der Winterkönigin und der Zuckerfee entführt wird", verspricht Martina Hardt (53).

Sie hat vor zwei Jahren das Erkelenzer Studio von der damaligen Leiterin Irena Kostova übernommen, mit deren Heinsberger Ballettschule immer noch eine rege Zusammenarbeit besteht. Hardt tanzte als Ensemblemitglied an der Bayerischen Staatsoper und der Deutschen Oper am Rhein. 2010 eröffnete sie ihr eigenes Studio in Düsseldorf-Wittlaer. Die Ballettlehrerin hat eine besondere Beziehung zu Tschaikowkis beliebtem Ballettklassiker: "Der Nussknacker von John Neumeier war meine erste Vorstellung mit der Bayerischen Staatsoper bei einem Gastspiel in Turin", erinnert sie sich an ihre eigenen Anfänge. "Damals war ich 18 Jahre alt."

In der "Nussknacker"-Inszenierung in Düsseldorf und Mönchengladbach stehen die kleinsten Schülerinnen der Früherziehung ab vier Jahre ebenso auf der Bühne wie Jugendliche aus dem Leistungsbereich und tanzbegeisterte Erwachsene bis zum Alter von 61 Jahren - ein wahrhaft generationenübergreifendes Ensemble. Auch moderne Akzente setzt die Choreografie etwa durch Einbeziehung der Street Dance-Klasse zu Hiphop-Klängen.

In Mönchengladbach tanzt Evelyn Schimek (17) die Hauptrolle der Klara. Die Schülerin am Erkelenzer Cusanus-Gymnasium tanzt erst seit drei Jahren und glänzt schon auf der Spitze. Blasen nach intensiven Proben nimmt sie gelassen. "Das zeigt doch nur, dass wir intensiv gearbeitet haben", sagt sie. Am Ballett fasziniert sie die "Verbindung von Eleganz und Stärke". Ähnlich sieht das Annika Jans aus Wegberg, die 2013 Abi am Kolbe-Gymnasium machte und mittlerweile als Stadtinspektorin in Mönchengladbach arbeitet. "Mit Sechs habe ich angefangen zu tanzen, mit 16 aufgehört und vor zwei Jahren bin ich wieder eingestiegen", erzählt die 21-Jährige. "Irgendwie hat mir der Tanz gefehlt." Dass Ballett ein idealer Ausgleich auch für Erwachsene ist, bestätigen Gunda Neukirch, die als Klaras Mutter einen Solopart übernommen hat, und Katja Hennig (25), die neben Ballett auch in der Jazzklasse aktiv ist.

Martina Hardt hat sich bewusst um die Opernhäuser als Auftrittsorte bemüht - kein leichtes Unterfangen. Klar, die Stadthalle Erkelenz hätte nahegelegen. "Aber für den Tanz ist es halt wichtig, die ganze Person von Kopf bis Fuß auf der Bühne zu sehen. Das ermöglichen Theatersäle klassischen Zuschnitts halt von fast jedem Sitzplatz aus", begründet sie ihre Wahl. Obwohl viele Rollen doppelt besetzt sind, tanzen auch in der Düsseldorfer Oper etliche Erkelenzerinnen mit.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort