Erkelenz Baum erinnert nun an Reformator Luther

Erkelenz · Im Klostergarten neben dem Herrenhaus von Haus Hohenbusch steht jetzt die fünfte Luther-Eiche Nordrhein-Westfalens.

 Die Femeiche hat im Garten neben dem Herrenhaus von Haus Hohenbusch einen guten Platz bekommen.

Die Femeiche hat im Garten neben dem Herrenhaus von Haus Hohenbusch einen guten Platz bekommen.

Foto: JÜRGEN LAASER

In Deutschland sind nachweislich 450 Luther-Eichen gepflanzt. Allein 300 davon stehen in Sachsen, aber nur vier in Nordrhein-Westfalen. Eine fünfte ist nun hinzugekommen - und hat eine historische neue Heimat bekommen, nämlich den Garten des ehemaligen Kreuzherrenklosters Hohenbusch. Der Baum, eine 15 Jahre alte Femeiche, wurde nun auf Initiative von Gärtnermeister Wilfried Müller-Platz gepflanzt. Eigens für dieses Ereignis fand eine kleine Feierstunde statt, an der auch Vertreter der Deutschen Dendrologischen Gesellschaft (DDG; Gesellschaft für Gehölzkunde) teilnahmen. Die DDG war es übrigens, die den Platz für den Baum schließlich ausgesucht hat.

Eric-Jörn Jablonski von der DDG erläuterte, dass die Gesellschaft in diesem Jahr ihr 125-jähriges Bestehen feiert. Gerade im Reformationsjahr pflanze man gerne einen weiteren Luther-Baum, dazu habe man sich bewusst nicht für eine Großstadt, sondern eben für das ehemalige Kreuzherrenkloster, das viel Geschichte mit sich bringt, entschieden. Im Klartext: Die DDG pflanzt in jedem Bundesland einen Luther-Baum in Gedenken an den Reformator Martin Luther. Der Baum für Nordrhein-Westfalen sollte eben auf Anregung von Wilfried Müller-Platz einen Platz in der ehrwürdigen Anlage bekommen.

"Die Femeiche zählt zu den ältesten Eichen Deutschlands", sagte Jablonski. Mehr als 600 Jahre alt soll sie sein und stelle eine Art Zeitsäule auch für das Kloster Hohenbusch dar, führte Eric-Jörn Jablonski in seiner kurzen Ansprache weiter aus. Walter von der Forst, der stellvertretende Bürgermeister der Stadt Erkelenz, griff Jablonskis Gedanken auf: "Wenn man sich die Umgebung von Haus Hohenbusch ansieht, dann kommen Historie und Vergangenheit zum Vorschein. Es ist schön zu sehen, wie positiv sich das Gelände entwickelt hat und es mit Leben gefüllt wird - somit ist Hohenbusch zu einer Kulturstätte der Stadt Erkelenz geworden." Walter von der Forst erzählte schließlich, was er aus seiner Familie gewöhnt sei, denn immer, wenn ein Kind geboren wird, wird auch ein Baum gepflanzt als Zeichen der Zukunft.

Der katholische Pfarrer Werner Rombach und sein evangelischer Kollege Günter Jendges stellten ihre Gedanken zur Reformation vor und dass es viele Gemeinsamkeiten in der katholischen und evangelischen Kirche gebe. Rombach ergänzte dazu: "In den vergangenen Jahrzehnten hat es in Hohenbusch viele Aufbrüche gegeben."

Einen interessanten historischen Abriss gab Frank Körfer vom Förderverein Hohenbusch. In ganz alten Zeiten, so fasste Körfer zusammen, "haben sich die katholischen und evangelischen Christen sozusagen die Köpfe eingeschlagen". Alle Beteiligten wünschen sich nun ein gutes Gedeihen des frisch gepflanzten Baumes. Der sonnige Platz sollte jedenfalls die beste Basis dazu liefern.

(RP)
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