Erkelenz Bildräume mit Linien und Landschaften

Erkelenz · In ihren "Linescapes" verbindet die freischaffende Künstlerin und Kunstpädagogin Janice Orth Zeichnung und Malerei auf sehr spannungsreiche Weise. Zu sehen sind sie im kürzlich an neuer Stelle eingerichteten Atelier.

 Janice Orth zeigt Arbeiten in ihren neu eingerichteten Lövenicher Atelierräumen. Nächste Woche lädt sie Interessierte zur Kunstwoche in ihr Atelier ein.

Janice Orth zeigt Arbeiten in ihren neu eingerichteten Lövenicher Atelierräumen. Nächste Woche lädt sie Interessierte zur Kunstwoche in ihr Atelier ein.

Foto: Jürgen Laaser

In welcher Weise ihre Malereien entstehen, stellt die freischaffende Künstlerin und Kunstpädagogin Janice Orth beim Besuch in ihren kürzlich eröffneten, hellen Atelierräumen dar. Mit hin- und herschwingenden, regelmäßigen Armbewegungen einen imaginären Pinsel vor einem ihrer "Linescapes", einer Landschaft mit Linien, haltend. Zu sehen ist eine wellenförmige, vielfarbige und mehrschichtige Oberfläche.

"Die Malereien entstehen rein intuitiv aus mir", beschreibt Janice Orth den einen Teil ihres künstlerischen Schaffens. "Es entstehen Bildgeschehnisse, die für mich ganz spannend sind." Danach tauche sie wieder ins Leben zurück - es sei eine absolute Bereicherung, dies so zu können. Bis zu 20 Pinsel verschiedener Größen und Beschaffenheiten hat sie dann benutzt, um viele dünne transparente Farbschichten aufzutragen. Die Striche oder Linien, mit denen sie ihre Werke in den vergangenen Jahren oftmals gestaltete, trägt sie mit Farbe oder Tusche als erstes oder abschließend auf. Sie regen den Betrachter an, den eigenen Standpunkt zu ermitteln, sie kreuzen wie Telegrafenschnüre die Luft oder scheinen auf Wasserflächen zu liegen.

"Durch meine zeichnerische Arbeit habe ich die Linien einfließen lassen", erläutert die Künstlerin, ein Zusammenspiel von intuitiver Malerei und gedankenbasierter Zeichnung. Sie verfüge über vielfältiges künstlerisches Können, das sie entsprechend auch vermitteln kann, sagt sie. "Die Kunst beginnt mit der gegenständlichen Darstellung in Acryl, Aquarell oder Zeichnung. Mit der Beherrschung der Technik kann man lockerer werden." Die Abstraktion beginne mit dem Abstrahieren der Form, und wer zeichnen könne, kann schraffieren und Druckgrafik erlernen." Ebenso halte sie sich stets bei Arbeitsmaterialien wie Leinwänden und Grundierungen auf dem Laufenden. "Aus etwas noch etwas machen" ist dabei eine ihrer Devisen, so aus Karton oder alten Fotos. Für sie selbst bieten Fotografien in den Größen 10 mal 15 oder im Kleinformat sechs mal sechs die Möglichkeit, aus der meist großformatig ausgeführten Malerei in kleinere Flächen zurückzufinden. Dabei lässt sie meist kleine Motive wie prägnante Gegenstände oder Figuren bestehen und bettet sie in Übermalungen ein.

In ganz aktuellen, etwas größeren Aufnahmen schimmert Bestehendes in gewellter schmaler Form als eine Art andere Dimension durch. Der gleiche Gedankenprozess liege Malerei und Fotoübermalung zugrunde - hier sei eine interessante Verbindung entstanden, meint Orth. Sie fertigt ebenso unbearbeitete, digitale Fotografien und Druckgrafiken an. Seit 20 Jahren ist sie als Dozentin in der Erwachsenen- sowie seit 14 Jahren in der Kinderbildung tätig. Janice Orth wurde in London, Großbritannien, geboren und absolvierte eine künstlerische und kunstpädagogische Ausbildung. Als freischaffende Künstlerin arbeitet sie seit 1993 und seit 1998 als Dozentin fürs Malen und Zeichnen.

Vor etwa einem Jahr hat sie die Atelierräume mit Werkstatt in Lövenich bezogen, nachdem sie vier Jahre lang im "Atelierhaus Aachen" mit 42 anderen Künstlern aktiv war.

(cole)
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