Erkelenz Bombe und Minen an L 19 gesprengt

Erkelenz · Eine Zehn-Zentner-Bombe und zwei Panzerabwehrminen wurden Dienstag zwischen Oerather Mühlenfeld und Matzerath gefunden. Experten des Kampfmittelbeseitigungsdienstes erledigten eine nicht ungefährliche Aufgabe.

 Die Sprengung der Zehn-Zenter-Bombe wirbelte viel Staub auf. Die Experten des Kampfmittelbeseitigungsdienstes haben die Bombe und zwei Panzerabwehrminen kontrolliert gesprengt.

Die Sprengung der Zehn-Zenter-Bombe wirbelte viel Staub auf. Die Experten des Kampfmittelbeseitigungsdienstes haben die Bombe und zwei Panzerabwehrminen kontrolliert gesprengt.

Foto: U. HELDENS

Eine Zehn-Zentner-Bombe und zwei Riegelminen, so genannte Panzerabwehrminen, sind gestern Mittag im Gebiet zwischen Oerather Mühlenfeld und Matzerath gefunden und von Experten kontrolliert gesprengt worden. Gegen 12.30 Uhr musste dazu die Landstraße 19 zwischen den beiden Kreisverkehren am Oerather Mühlenfeld und Schwanenberg in beide Richtungen gesperrt werden. Die Bombe und die Minen stammen aus dem Zweiten Weltkrieg. Die Smartphone-Warnapp "Nina" informierte die Bevölkerung über die bevorstehende Sprengung der Bombe und Minen.

Wegen der geplanten Erweiterung des Wohngebietes Oerather Mühlenfeld in Richtung Matzerath finden bereits jetzt Vorsorgemaßnahmen statt. "Das ist gerade in diesem Bereich wichtig, weil hier ein Panzergraben verlief und die alliierten Streitkräfte viel abgeworfen haben", erklärte Wolfgang Wolf vom Kampfmittelbeseitigungsdienst der Bezirksregierung Düsseldorf, Dienststelle Kerpen, gestern vor Ort.

Die Zehn-Zentner-Bombe wurde in vier Metern Tiefe aufgefunden. Um sie wirkungsminimiert zu sprengen, wurde sie auf fünf Meter heruntergelegt. Die Sprengung sorgte in der nahen Umgebung für spürbare Erschütterungen - davon jedenfalls berichteten Anwohner im Oerather Mühlenfeld und in Matzerath. Eine Gefahr für die Anwohner bestand jedoch nicht, so dass eine Evakuierung nicht notwendig war. Der Krater, den die Sprengung hinterließ, hatte schließlich einen Durchmesser von enormen 20 Metern.

Wesentlich heftiger fiel wenig später die Sprengung der beiden Panzerabwehrminen aus. Wie Stadtbrandinspektor Helmut van der Beek, der Leiter der Freiwilligen Feuerwehr Erkelenz, sagte, sei er von dem Ausmaß überrascht gewesen. "Die Explosion hat man wohl noch in Wassenberg gehört", mutmaßte der Stadtbrandinspektor. Dazu erklärte Experte Wolfgang Wolf vom Kampfmittelbeseitigungsdienst: "Diese Panzerabwehrminen hatten die Aufgabe, einen tonnenschweren Panzer des Gegners bei der Überfahrt aufs Dach zu legen."

Die Aufgabe, die Wolfgang Wolf und seine Kollegen Dirk Putzer und Stefan Höreth in dem betroffenen Gebiet zu erledigen hatten, war vor allem bei den beiden Panzerabwehrminen alles andere als ungefährlich. Die rund ein Meter langen und etwa zehn Zentimeter hohen Minen wurden in ein zwei Meter tiefes Loch, das ein Bagger gegraben hatte, hineingelegt und mit Erde bedeckt, ehe sie gesprengt wurden. "Die Riegelminen sind bekannt dafür, sehr explosiv zu sein. Dass es da besonders rappelt, ist normal", erklärte Wolfgang Wolf. So sollte es dann auch kommen.

Die L 19 musste zweimal für jeweils 20 Minuten gesperrt werden. Helmut van der Beek: "Der Verkehr hatte sich zu sehr gestaut, so dass wir die Autos zunächst abfahren ließen, um dann ein zweites Mal den Teilbereich der Landstraße 19 zu sperren." Im Einsatz waren neben den Experten des Kampfmittelbeseitigungsdienstes die Polizei und die Verwaltungsstaffel der Erkelenzer Feuerwehr. Gegen 14.30 Uhr gestern Nachmittag waren die Arbeiten erledigt.

(RP)
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