Erkelenzer Land Brotdose - Begleiter fürs ganze Leben

Erkelenzer Land · Eine Betrachtungen über einen Gegenstand, der aus unserem Alltag kaum wegzudenken ist und mehr Aufmerksamkeit bekommen sollte: Die Brotdose.

Tipps für leckere Schulbrote
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Foto: ddp

Es gibt sie in allen möglichen Farben, Größen und Variationen. Ob in klein oder groß, mit Piratenmotiv, in Pink mit Glitzer oder ganz schlicht in Blau: Für jeden Geschmack ist etwas dabei. Dass sie viele Fans hat, ist daher nicht verwunderlich. Bei pfleglicher Behandlung hält sie auch ein Leben lang, und manch einer besitzt seine bereits seit Kindergartentagen. Früher noch aus Blech, kommt sie heute meist in Kunststoff daher. Von wem die Rede ist? Von der guten alten Butterbrotdose.

Vielen Generationen hat sie schon treue Dienste erwiesen. Aber ist die Beliebtheit der Butterbrotdose in unserer schnelllebigen Zeit noch ungebrochen? Christopher Viehausen vom gleichnamigen Buch- und Schreibwarenhandel in Erkelenz stellt fest: "Wo Familie ist, kommt man um die Butterbrotdose nicht herum." Sie gehöre nach wie vor zur Grundausstattung von Erstklässlern, gerne werde sie passend zum Tornister gekauft und könne dann viele Jahre verwendet werden.

Der Familienvater nimmt selbst gerne ein Pausenbrot mit zur Arbeit, auch zum Transport von Obst und Gemüse seien die Dosen hervorragend geeignet. Im Wegberger Spielwarenladen "Mona's" stehen die Zeichen für die Butterbrotdose ebenfalls gut: Mitarbeiterin Andrea Mühlenbroich berichtet von einer besonders hohen Nachfrage zu Beginn des Schul- und Kindergartenjahres, aber "der Artikel wird auch über das ganze Jahr verkauft."

Marlene Boers aus Commerden schätzt die vielen Vorteile der Stullendose. Ihr ist die Ernährung ihres fünfjährigen Sohnes Matthias wichtig. "Durch die Brotdose weiß ich, was mein Kind morgens isst", erklärt sie. Dass dadurch auch überflüssiger Abfall vermieden wird, sei ein weiterer positiver Effekt. Als Lehrerin sieht sie oft, dass ihre Schüler nichts von Zuhause mitbringen, sondern in der Pause zum Kiosk oder in die Stadt gehen.

Im städtischen Kindergarten Gerderath bringen die meisten der Kinder ihr Frühstück noch in bunten Dosen mit. Die 20-jährige Celina Dicke macht dort ein Praktikum und weiß, dass die Erzieher auf eine gesunde Ernährung viel Wert legen. "Wenn ein Kind etwas Gesundes und etwas Ungesundes dabei hat, achten wir darauf, dass es erst das Gesunde isst.

Danach haben die Kleinen meistens eh keinen Hunger mehr auf etwas Anderes", erklärt sie. Für ihr eigenes Frühstück nutzt sie seit Grundschulzeiten eine blaue "Knax-Kinderbrot-Box" der Sparkasse, die aufgrund ihrer Höhenverstellbarkeit "einfach praktisch" sei.

Im Eifelverein Erkelenz gehört die Butterbrotdose zur Wanderausrüstung. Für den Transport der Wanderverpflegung sei sie nun mal die richtige Verpackung, so Detlef Püttmann, Vorsitzender des Vereins. Aus Aluminium wie früher nehme aber niemand mehr eine mit. Johannes Oellers aus Holzweiler besitzt noch ein solches altes "Schätzchen", hervorgekramt aus den Tiefen seiner Schränke: Schlicht im Aussehen, aber funktional. Gekauft hat er sie zu seinen Anfängen bei der Volksbank — vor nun 41 Jahren.

Auch wenn sie mittlerweile durch ein modernes Exemplar ersetzt wurde, ist er sicher: Butterbrotdosen sind treue Wegbegleiter in allen Lebenslagen — und das nicht nur für Kinder.

(RP)
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