Gesammelt Das sagen Politiker aus Erkelenz zum möglichen Tagebau-Aus
Hoffnung, Skepsis, Kritik. In Erkelenz hat das Gedankenspiel, den Braunkohlentagebau Garzweiler II möglicherweise früher zu beenden als geplant, große Emotionen ausgelöst.Wir haben hier einige Stimmen gesammelt:
Erkelenz Bürgermeister Peter Jansen: „Die Beendigung des Tagebaus ist sicher eine Prüfvariante, die RWE Power als eine Option von mehreren durchdacht hat. Im Interesse der Umsiedler kann nur sein, dass bald eine klare Aussage durch die Verantwortlichen erfolgt.“
Dr. Gerd Hachen, Landtagsabgeordneter der CDU aus Erkelenz, war wenig überrascht, eine Nachricht über ein mögliches früheres Ende für den Tagebau zu hören. „Zurzeit beschäftigt man sich in Deutschland intensiv mit der Veränderung der Energielandschaft. Ich sehe in der Nachricht nichts weiter als einen taktischen Schachzug, um Druck auf die Koalitionsverhandlungen in Berlin auszuüben.“
Dr. Ruth Seidl, die Grünen-Abgeordnete im Landtag: „Der Machtpoker um wirtschaftliche Interessen darf nicht auf dem Rücken der Menschen ausgetragen werden. Das ist ein durchschaubares Manöver und zeigt nur, dass im Rahmen der derzeitigen Sondierungsgespräche über eine Regierungsbildung auf Bundesebene ordentlich gepokert wird. Das heißt im Klartext, RWE will sich rechtzeitig im Rahmen der Koalitionsverhandlungen Kohlesubventionen sichern.“
Rainer Merkens, Fraktionsvorsitzender der CDU: „Der heutige Tag wirft bei mir nur viele Fragen auf.“ Er sehe die nordrhein-westfälische Landesregierung und den Energiekonzern jetzt in der Schuld, den Menschen schnell Klarheit zu verschaffen: „Das Wechselbad der Gefühle ist unbeschreiblich.“
Hans Josef Dederichs, stellvertretender Sprecher der Grünen-Fraktion im Stadtrat, ist selbst von der bevorstehenden Umsiedlung betroffen: „Ich bin drauf und dran, einen Sekt kaltzustellen – ich glaube aber eher an einen Poker von RWE auf unserem Rücken und bin skeptisch.“
Rainer Rogowsky, Fraktionsvorsitzender der Erkelenzer SPD, warnt vor zu viel Euphorie, „um keine falschen Hoffnungen zu wecken“. Seine Partei fordere zuerst einmal Klarheit.