Erkelenz Das Ziel: Kommunikation fördern und verbessern

Erkelenz · Der Bezirksausschuss für Venrath, Keyenberg und Borschemich hört die Sorgen der Umsiedler.

 Die Umsiedlung dieser Orte schreitet voran.

Die Umsiedlung dieser Orte schreitet voran.

Foto: spe (Archiv)

Breiten Raum hat der Bezirksausschuss für Venrath, Keyenberg und Borschemich den Anliegen und Sorgen der Umsiedler gegeben, die Keyenberg, Kuckum, Berverath, Ober- und Unterwestrich für den heranrückenden Braunkohlentagebau verlassen müssen. Vorsitzender Hans Josef Dederichs (Grüne) hatte dazu eingeladen, gemeinsam über aktuelle Entwicklungen zu beraten: Grundstückshöhen, die Sicherheitslage, Feldwege und die soziale Betreuung von Umsiedlungen kamen unter anderem zur Sprache. Dederichs kündigte aber auch an, mit der Stadt Erkelenz vereinbart zu haben, dass es künftig zwei Foren im Jahr geben soll, um die Kommunikation zwischen den Umsiedlern und der Stadt zu fördern. Diese leide ein wenig darunter, dass es keinen Bürgerbeirat mehr gibt, für den sich nicht mehr ausreichend Kandidaten gefunden hatten.

Dederichs hatte vor dem Bezirksausschuss, der in der Mehrzweckhalle in Borschemich tagte, das Gespräch mit der Stadtverwaltung gesucht. "Ein Thema war die soziale Betreuung von Umsiedlern, die sich allein nicht in der Lage befinden, dieses Thema zu bewältigen", berichtete Dederichs. Die Stadt habe ihm zugesagt, "aktiv bei Umsiedlern nachzuhören, wenn man einige Zeit nichts gehört hat". Noch einmal sei auch über jene Grundstücke am Umsiedlungsort gesprochen worden, die unterhalb des Straßenniveaus liegen und aufgefüllt werden müssen. Einige Bürger hätten Probleme damit, weil sie befürchten, Mehrkosten selbst tragen zu müssen, die beim Auffüllen mit Mutterboden entstehen. "Für die Stadt sind das individuelle Probleme, wir hingegen sähen gerne eine pauschale Finanzlösung", sagte Dederichs. "Die Stadt sieht darin jedoch die Gefahr, dass eine solche zu Ungerechtigkeiten führen kann. Deshalb soll weiterhin jeder mit seiner Situation bei Bürgermeister Peter Jansen vorsprechen. Dessen Versprechen, sich um die Fälle zu kümmern, sehen wir aber auch als eine gute Lösung, auch wenn sie für ihn viel Arbeit bedeutet." Bisher habe er neun Gespräche geführt, zu denen Dederichs mitteilen konnte: "Wo möglich, wurde geholfen." Ratsmitglied Wilfried Lörkens (CDU) riet dazu, trotz des Gesprächsangebots von Bürgermeister Jansen "zunächst immer mit RWE Power zu sprechen, weil der Energiekonzern der Verhandlungspartner der Umsiedler ist".

Sicherheit ist ein anderes Thema, welches die Umsiedler beschäftigt. "Dem Bezirksbeamten der Polizei steht inzwischen ganzjährig ein Pkw zur Verfügung, um in unseren Altorten kontrollieren zu können", sagte Dederichs, und die Ausschussmitglieder stimmten mit ihm überein, dass das ein Erfolg ist. Dass es nötig wird, jetzt auch den Umsiedlungsstandort stärker zu kontrollieren, kam darüber hinaus zur Sprache. Dort würden immer öfter Diebstähle von Baustellen gemeldet. Außerdem werde in den Altorten weiterhin gewünscht, dort aus Sicherheitsgründen die Straßenbeleuchtung nachts vollständig angeschaltet zu lassen, berichtete Hans Josef Dederichs: "Hier hoffen wir auf ein Umdenken von RWE, immerhin ist dies in Immerath und Borschemich (alt) aus demselben Grund getan worden."

(spe)
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