Erkelenz Die Bibel - auch ein Kompass fürs tägliche Leben

Erkelenz · Im dritten Gesprächsgottesdienst in Venrath sprachen gleich vier Erkelenzer über ihre persönlichen Bezüge zur Bibel.

 Ins Gespräch über die Bibel kamen Christoph Binger (v.l.), Werner Rombach, Dr. Veit Luxem, Markus Forg, Robin Banerjee, Maike Laumen-Theuerzeit.

Ins Gespräch über die Bibel kamen Christoph Binger (v.l.), Werner Rombach, Dr. Veit Luxem, Markus Forg, Robin Banerjee, Maike Laumen-Theuerzeit.

Foto: jkn

Der Ort war gut gewählt: In der schmucken und komplett sanierten Venrather Kirche St. Valentin, direkt unter der aus der alten Immerather Kirche St. Lambertus stammenden Kreuzigungsgruppe, fand der dritte und abschließende ökumenische Gesprächsgottesdienst statt - zur Einstimmung auf die Zentralveranstaltung "Gottes Wort an Menschen Ort - Erkelenzer lesen aus der Bibel - Teil II" am Samstag, 20 Uhr, in St. Lambertus in Erkelenz.

Im Unterschied zu den zwei vorhergehenden Abenden hatten die Gastgeber, der katholische Christkönig-Pfarrer Werner Rombach und Robin Banerjee, Pastor der evangelischen Kirchengemeinde Schwanenberg, dazu nicht nur drei, sondern gleich vier Erkelenzer eingeladen, die von ihrem persönlichen Bezug zur Bibel - und auch zum Glauben - erzählten.

Eines haben demnach Dr. Veit Luxem, Vorstandsvorsitzender der Volksbank Erkelenz, Notar Christoph Binger, Bestatter Markus Forg und Unternehmerin Maike Laumen-Theuerzeit gemeinsam: Alle vier sind seit Kindheitstagen mit Kirche und religiösen Ritualen sehr vertraut - nicht aber unbedingt mit der Bibel selbst. Am deutlichsten sprach das Forg sehr ehrlich aus: "Die Bibel habe ich bislang immer mal nur durchgeblättert, aber nicht wirklich gelesen. Darin zu lesen, ist aber doch nur das eine - danach auch zu leben aber weit wichtiger. Und vielleicht regt mich dieses Projekt an, mich auch künftig mehr mit der Bibel selbst zu beschäftigen."

Was Luxem dankbar aufgriff: "Durch dieses Projekt hatte ich Druck, endlich noch mal in die Bibel zu schauen. Denn die Bibel enthält schließlich ganz alte Weisheiten." Was für ihn quasi ein großer Kontrast zu beruflichen Erfahrungen sei: "Da bekomme ich es häufig mit Unternehmensberatern zu tun, die vorgeben, ganz neue Weisheiten zu verkünden."

Die knappste und launigste Antwort auf die Frage, warum er bei diesem Projekt mitmache, kam von Binger: "Wenn mich mein Pfarrer anruft, dann bin ich allzeit bereit." Welcher Gedanke aus der Bibel sie am meisten beeindrucke, bekannte Laumen-Theuerzeit: "Das Gebot der Nächstenliebe. Das ist doch gerade heute wichtig. Man sagt doch gerne, dass die Welt mittlerweile ein globalisiertes Dorf sei - aber den direkten Nachbarn kennt man nicht mehr." Und Luxem erklärte, speziell von der Bergpredigt fasziniert zu sein. "Da hat mich ein Buch von Franz Alt zu gebracht."

Generell erlag speziell Forg ein wenig der Versuchung, Bibel und Kirche gleichzusetzen, beklagte ein stark nachgelassenes Wissen der Jugend über Kirche und religiöse Rituale. "Viele Religionslehrer stehen aber doch selbst nicht mehr hinter der Sache, das bekomme ich bei meiner Tochter mit." Worauf sich Banerjee genötigt sah, eine Lanze für die Jugend zu brechen: "Aus meinem eigenen Religionsunterricht im Cornelius-Burgh-Gymnasium weiß ich, dass Jugendliche für Kirche und Religion zu begeistern sind."

Für die stimmungsvolle musikalische Gestaltung des Abends sorgte die Band Kreuzweise.

(emo)
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