Erkelenz Die Heimat aus vielen Blickwinkeln ansehen

Erkelenz · Eine wissenschaftliche Tagung mit vielen Elementen der Bürgerbeteiligung bereitet der Heimatverein der Erkelenzer Lande für November vor. Thema ist die Heimat.

 Professor Dr. Helmut Brall-Tuchel (l.) und Günther Merkens bereiten in Erkelenz eine Tagung zum Thema "Heimat" vor.

Professor Dr. Helmut Brall-Tuchel (l.) und Günther Merkens bereiten in Erkelenz eine Tagung zum Thema "Heimat" vor.

Foto: Ruth Klapproth

Was macht Heimat aus? Was macht unsere Heimat aus? Dieser doppelten Frage geht der Heimatverein der Erkelenzer Lande in einer wissenschaftlichen Tagung im November nach. Die wird, wie üblich für den Verein, mit vielen Programmpunkten angereichert sein, die jeden Bürger ansprechen. "Die Kombination von Sprache, Literatur, Kunst und Musik ist für mich eine besondere Herangehensweise an dieses Thema", bewirbt Professor Dr. Helmut Brall-Tuchel die Tagung vom 6. bis 9. November. Dass es zu Kontroversen kommen wird, damit rechnet der Mitorganisator von der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf fest: "Heimat ist ambivalent und man muss sie mitnehmen können, so ist meine Meinung. Oder, das ist die Sichtweise, wie sie zum Beispiel in Erkelenz vor dem Hintergrund des Braunkohlentagebaus diskutiert wird: Heimat ist fest verankert."

Ein Ensemble aus wissenschaftlichen und gesellschaftlichen Vorträgen, Diskussionen, Ausstellungen und Mitmachaktionen bereitet der Heimatverein der Erkelenzer Lande vor. Es wird hinterfragt, warum Heimat in der modernen Gesellschaft immer noch einen so hohen Stellenwert hat. Es werden die geistige und die entfremdete Heimat beleuchtet. In Videoproduktionen werden "Zerstörte Heimaten" thematisiert. Und an einem Abend, dem Samstag, wird die Autorin Ingrid Bachér aus ihrem Roman "Die Grube" lesen, der den Tagebau Garzweiler behandelt. "Mir ist die Bürgerbeteiligung an der Tagung wichtig, weshalb sich hieran eine Podiumsdiskussion mit Ingrid Bachér und Erkelenzern anschließt", erklärt Brall-Tuchel. Zuhören, mitdiskutieren, anschauen, mitmachen. So in etwa hat sich der Heimatverein das Wochenende vorgestellt. Zu dem am Freitagabend ein Konzert des Cornelius-Burgh-Chores gehört und ein Sonntag mit interaktiven Workshops zur "Heimat", in denen unter anderem die heimische Mundart, eine Schreibwerkstatt, Musik und Schülerprojekte einen Platz im Tagungsprogramm finden werden.

Eine umfassende Ausstellung von fünf renommierten Künstlern, die sich in ihren Werken alle mit der Heimat befassen, rundet das Programm ab. Eröffnet wird die Tagung am 6. November mit der Einführung in die Kunstwerke (Dr. Christine Vogt, Direktorin der Ludwig Galerie Schloss Oberhausen), und tatsächlich enden wird die Tagung erst am 30. November, wenn die Kunstwerke wieder von den Wänden des Hohenbuscher Herrenhauses genommen werden. Ausstellen werden unter dem Titel "HeimatZeit" Till Hausmann (Objekte aus Holz), Anja Quaschinski (Malerei), Susanne Fasbender (Video, Fotografie), Ursula Ströbele (Textinstallation) und Karl-Heinz Laufs (Objekte). Jeder Künstler wird in Haus Hohenbusch einen Raum gestalten. "Und zu jedem wird ein informatives Faltblatt herausgegeben, das gemeinsam den Katalog zur Ausstellung ergibt", kündigt Heimatvereinsvorsitzender Günther Merkens an.

(RP)
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