Erkelenz Die neue Kirche von Borschemich

Erkelenz · Am Sonntag, 3. Mai, konsekriert Weihbischof Johannes Bündgens die Martinus-Kapelle in Borschemich (neu). Gestern Abend gewährte die Gemeinde erste Einblicke. Fazit: Es gibt noch eine Menge zu tun.

Das ist St. Martinus in Borschemich (neu)
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Das ist St. Martinus in Borschemich (neu)

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Foto: Laaser, Jürgen (jl)

Eine Menge los ist gestern am frühen Abend in der neuen Martinuskapelle in Borschemich (neu). Zum einen stellen der Erkelenzer Christkönig-Pastor Werner Rombach, der verantwortliche Architekt Elmar Paul Sommer aus Monschau sowie Mitglieder des Kapellenvorstands von St. Martinus das neue und gut 2,5 Millionen Euro teure Gotteshaus samt angrenzendem Versammlungsraum vor. Zum anderen wird aber auch noch fleißig gewerkelt. So montieren zwei Handwerker die zwölf Weihekreuze entlang der beiden Seitenwände.

Auch generell drängt sich der Eindruck auf: Bis zur Konsekration in zehn Tagen gibt es noch eine Menge zu tun. "Speziell das schlechte und sehr regnerische Wetter im November hat uns in Verzug gebracht", erläutert Sommer. Was gerade für die Errichtung des Mauerwerks gelte, das von der Erkelenzer Ziegelei Gillrath stammt.

Der noch recht leere Kirchenraum, den zu beiden Seiten je fünf einfache Glasfenster erhellen (die drei bunten Fenster auf der Stirnwand stammen aus der alten Martinuskirche), wird in den nächsten Tagen kräftig gefüllt werden - so mit dem umgebauten und verkleinerten Altar aus der alten Kirche. Darum kümmern sich Schreiner Thomas Faber und Schmied Hans Leo Simons (beide aus Alsdorf) ebenso wie um den neuen Ambo. "Der wird vornehmlich aus den Messdienersitzen der alten Kirche hergestellt", sagt Ralf Cremer vom Kapellenvorstand. Den freut es sehr, dass fast das komplette Interieur der alten Kirche in die neue mit umgezogen ist - oder noch zieht. "Auch unsere vier Glocken, die Turmuhr und das Turmbesteck mit Weltkugel, Kreuz und Wetterhahn." Und Rombach ergänzt: "Sogar die schönen alten Schränke aus der Sakristei."

Rainer Merkens, Mitarbeiter der Pfarrei Christkönig, macht derweil auf zwei sehr alte Gegenstände aufmerksam, die ebenfalls ihren Platz im neuen Gotteshaus gefunden haben: "Das Taufbecken und das Weihwasserbecken stammen nicht etwa aus der ab 1907 erbauten Martinuskirche, sondern aus deren Vorgängerkirche, die auf dem Borschemicher Friedhof stand."

Die Orgelempore ist nicht gerade gebaut, sondern verläuft um 14 Grad gedreht - bewusst. "Die Kirche ist achsenbetont gebaut, nach Osten ausgerichtet. Daher wird der Altar auch nicht in der Mitte stehen, sondern links seitlich versetzt - eben nach Osten", erläutert Rombach. Auf der Empore steht bereits eine Orgel mit zehn Registern. "Die stand bislang in einem Gemeindezentrum von St. Remigius Viersen. Das wird aber geschlossen. So sind wir an das Instrument gekommen", erklärt Rombach auf Nachfrage. Links von der Empore steht bereits ein großer Podest. Darauf wird das große Altarretabel aus der alten Kirche zu stehen kommen - samt Tabernakel und Ewigem Licht.

Und ein wenig schmunzelnd nimmt der Pfarrer zu einer öfter gehörten Einschätzung Stellung: "Es gibt die Meinung, dass der Turm wie ein Silo aussehen würde." Für ihn selbst sei die wuchtige Turmarchitektur aber eine klare Reminiszenz an den romanischen Baustil: "Viele echte romanische Kirchen haben ein Westwerk wie eine Trutzburg. Von daher passt das."

(emo)
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