Erkelenz "Drei Positionen" - Künstlerinnen im Schloss

Erkelenz · Es ist das Abstrakte, das vielleicht nicht auf den ersten Blick Erkennbare, das derzeit im Schloss Zweibrüggen zu sehen ist. Denn dort wurde die Ausstellung "Drei Positionen" des Künstlerforums mit Arbeiten der Aachener Malerinnen Eugenie Bongs-Beer, Kathrin Philipp-Jeiter und Vera Sous eröffnet.

 Vera Sous, Kathrin Philipp-Jeiter, Eugenie Bongs-Beer (v.l.) stellen in Schloss Zweibrüggen aus.

Vera Sous, Kathrin Philipp-Jeiter, Eugenie Bongs-Beer (v.l.) stellen in Schloss Zweibrüggen aus.

Foto: Künstler-Forum

Die Künstlerinnen erfüllen ihre drei Positionen mit der ganz eigenen Idee vom abstrakten Bild. Darauf ging auch Professor Dieter Crumbiegel ein, der als Vorsitzender des Künstler-Forums Schloss Zweibrüggen zur Einführung sprach. "Bilder malen keine Wirklichkeit ab, sondern sind selbst eine eigenständige Wirklichkeit, aufbereitet für die Wahrnehmung", sagte er. Damit macht der Künstler seine Inhalte für den Menschen zugänglich und kann so für eine erweiterte Wahrnehmung der alltäglichen Wirklichkeit sorgen.

Die Arbeiten von gleich drei Künstlerinnen vorzustellen, habe nichts mit der Frauenquote zu tun, wie Crumbiegel augenzwinkernd meinte. Vielmehr biete die Ausstellung die Chance, Unterschiede in der jeweiligen Wirklichkeits-Herstellung wahrnehmbar zu machen. Und dazu bedürfe es Techniken, die von jeder der drei Künstlerinnen auf unterschiedliche Art und Weise angewandt werden. So verwendet Eugenie Bongs-Beer augenscheinlich ungewöhnliche Materialien wie textile Gaze, Steinstäube und Erden. "Diese Stoffe geben ihren Bildern eine größere Objekthaftigkeit, eine konkrete Dringlichkeit", wie Crumbiegel sagte. Letztlich wird die Farbe zum alleinigen Informationsträger und die Zuordnung in die Realität wird so aufgehoben.

Die Landschaftsbilder von Vera Sous scheinen nach Ansicht Crumbiegels zu bestätigen, dass sie auf wiedererkennbare Strukturen bekannter Vorbilder der Realität zurückgehen. Dennoch schaffe sie es, keine fotorealistische Art der Darstellung zu wählen, sondern in der Farbigkeit irreale und traumartige Bilder zu kreieren, die den Betrachter auffordern, seine eigene Vorstellung einzubringen.

Ein flüchtiger Blick auf die Arbeiten von Kathrin Philipp-Jeiter fördere scheinbar auch Einfaches zu Tage. "Und doch sind diese scheinbar so darstellenden, abbildenden, gegenständlichen Bilder die abstraktesten Bilder dieser Ausstellung", fand Crumbiegel. Durch die fehlenden Bezüge zur Realität und zum Gegenständlichen seien sie zwar Abbild der genutzten Maltechnik, zögen Deutung und Inhalt aber aus sich selbst.

Die Schau ist bis einschließlich 3. Mai im Schloss Zweibrüggen zu besichtigen.

(RP)
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