Erkelenz Ein Bürgerbeirat für Holzweiler?

250 Gäste zählte die Staatskanzlei bei der Auftaktveranstaltung in Jülich, darunter eine Reihe von Erkelenzern, vor allem aus Holzweiler. Sie arbeiteten durch Nachfragen in einer Podiumsdiskussion, die Regierungspräsidentin Gisela Walsken im zweiten Teil des Abends leitete, zusätzliche Details heraus, zu denen als Vertreter der Staatskanzlei Dr. Christoph Epping versprach, sie in der Detailarbeit zur Leitentscheidung berücksichtigen zu wollen.

"Es bestehen große Ängste im Dorf, weil die Bevölkerung eine Insellage im Tagebau befürchtet. Eine Zukunftsplanung ist schwer möglich, wenn wir vier, fünf Jahre warten müssen, bis der Verlauf des Tagebaurands geklärt ist", sagte Petra Schmitz von der IG "Perspektive für Holzweiler" und griff die von Bürgermeister Peter Jansen auf dem Podium geforderte schnelle Klarheit für die Menschen auf. Dass das Abbaugebiet erst in dem mehrjährigen Braunkohlenplanverfahren parzellenscharf eingegrenzt werde, erklärte Epping, sagte aber, dass "nicht bis zum Ende alles im Unklaren bleibt". Vorstellbar sei für ihn, dass die Leitentscheidung schon einen Korridor eingrenzen könnte, was auch Dr. Lars Kulik von RWE forderte: "Sollte das Land zum Schluss kommen, der Tagebau wird verkleinert, muss am Ende der Leitentscheidung die Abbaulinie stehen." Zuvorderst aber fordere er eine ergebnisoffene Erarbeitung der Leitentscheidung.

Mehr Mitbestimmung für die Betroffenen wurde ebenfalls angemahnt. Aufgegriffen wurde das von Stefan Götz, dem Vorsitzenden des Braunkohlenausschusses bei der Bezirksregierung Köln: "Wir sollten überlegen, ob wir für Holzweiler einen Bürgerbeirat einrichten, wo Vertreter im Braunkohlenausschuss Rederecht erhalten." Regierungspräsidentin Walsken nannte das "einen sehr guten Verfahrensschritt".

(spe)
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