Auslandsjahr Ein Jahr Abenteuer Kolumbien

Erkelenz · Die Erkelenzerin Pia Sommer leistet seit August einen Freiwilligendienst in Kolumbien. Nach dem ersten Halbjahr berichtet sie von ihren Erfahrungen.

 Pia Sommer aus Erkelenz hilft im Landesinneren von Kolumbien ein Jahr lang in einem Projekt für die indigene Urbevölkerung.

Pia Sommer aus Erkelenz hilft im Landesinneren von Kolumbien ein Jahr lang in einem Projekt für die indigene Urbevölkerung.

Foto: Sommer

Erkelenz / Ibagué Seit gut sechs Monaten lebe und arbeite ich nun schon hier in Ibagué, Kolumbien. Den klassischen Kulturschock, von dem immer die Rede ist, habe ich nicht erfahren. Natürlich gibt es immer wieder gewisse Dinge, die anders sind als in Deutschland - wie zum Beispiel die etwas andere Definition von Pünktlichkeit oder die sozusagen nicht vorhandenen Verkehrsregeln. Mir wurde etwa erklärt, dass die Zebrastreifen nur dazu da seien, die Straße weniger langweilig aussehen zu lassen. Am Anfang hat es eine Zeit gebraucht, bis ich solche Dinge verstanden habe. Aber mittlerweile gehören sie zu meinem Alltag.

Zu meinem Alltag gehört aber vor allem die Arbeit in der Organisation namens "Fundacion Concern Universal Colombia". Da die Organisation groß ist, gibt es ein breites Spektrum an Aufgaben, bei denen ich helfen kann. Unter der Woche unterstütze ich die Professoras, wie sie hier genannt werden, im Kindergarten und in einer Mutter-Kind-Gruppe. Zudem fahre ich regelmäßig in die umliegenden Ortschaften, um dort bei Vorträgen zu Themen wie Menschenrechten und politischer Partizipation mitzuwirken. Etwa einmal im Monat begleite ich Projekte von Indigenen. Diese Gesellschaftsgruppe ist die historische "Urbevölkerung Kolumbiens", wovon jedoch nicht mehr viel zu erkennen ist. Indigene wurde in der Vergangenheit an den Rand der Gesellschaft gedrängt, wodurch diese gezwungen waren, in das ärmere Landesinnere zu ziehen. Das gemeinsame Projekt, in dem ich nach meinem Abitur in Erkelenz ein Jahr lang mitarbeiten darf, soll bewirken, dass Traditionen und die Sprache der Indigenen nicht verloren gehen, sondern von der Bevölkerung als wichtiger historischer Bestandteil ihres Landes angesehen werden.

Leider kann mein Freiwilligendienst nur zum Teil von der Organisation Weltwärts finanziert werden, weshalb ich über jede weitere Spende dankbar bin. Gespendet werden kann unter "BDKJ im Bistum Aachen".

(RP)
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