Erkelenz Ein Song für Frieda

Erkelenz · Nachdem für die vierjährige, unheilbar kranke Frieda eine Wurst-Challenge unter dem Hashtag #wurstfuerfrieda gestartet wurde, hat ein 20-jähriger Student dem Mädchen einen Song gewidmet. Und berührt damit die Herzen.

 Die Wurst-Spendenaktion für Frieda war bereits ein voller Erfolg. Ein Trainingsgerät kann angeschafft werden.

Die Wurst-Spendenaktion für Frieda war bereits ein voller Erfolg. Ein Trainingsgerät kann angeschafft werden.

Foto: Pelzer

Ein wenig skeptisch schaut die kleine Frieda auf das Video, in dem sie sich selbst gemeinsam mit ihrer Familie sieht. Doch dann wippt das fröhliche Mädchen zu dem Beat des eigens für sie geschriebenen Songs mit. "Ich glaube, der Song hat ihr gefallen", sagt Steffen Pelzer, Vater der kleinen Frieda, im Gespräch mit unserer Redaktion.

Die vierjährige Frieda leidet an einer lysosomalen Speicherkrankheit. Eine Krankheit, die zum Tod führen wird. Frieda kann zwar durch gezielte Therapien ihre Muskeln bis zu einem unbestimmten Grad aufbauen und kräftigen, irgendwann wird sie sich jedoch wieder zurückentwickeln. Um die hohen Kosten für die Therapie finanzieren zu können, haben Freunde der Familie eine Spendenaktion unter dem Hashtag #wurstfuerfrieda gestartet. Nun hat ihr Großcousin sogar einen eigenen Song für das Mädchen geschrieben.

In dem Musik-Video hat Max Peters Fotos von Frieda eingearbeitet. Mal sieht man das kleine Mädchen gemeinsam mit der Mutter auf einem Schaukelpferd und mal in den Armen des Großvaters gekuschelt. "Familie bedeutet einfach alles für mich", sagt Max Peters. Der 20-Jährige ist der Großcousin der kleinen Frieda und studiert in Aachen Französisch und Geschichte auf Lehramt. Der Hobby-Musiker, der sich mit Künstlernamen "Maxam" nennt, hat den Song für Frieda geschrieben. "Ich liebe die Musik, durch sie erzähle ich wahre Geschichten aus dem Leben. Und welche Geschichte ist es mehr Wert erzählt zu werden, als die von Frieda?", sagt Peters.

So oft es geht, verbringt er Zeit mit seiner kleinen Großcousine. Ob er oft daran denkt, dass diese Zeit begrenzt ist? Dass Friedas fröhliches Lachen verstummen wird? "Nein", sagt Peters, "gerade die Gewissheit, dass die Zeit mit ihr begrenzt ist, ist der Grund dafür, dass man gar nicht mehr daran denkt. Man genießt einfach jede Sekunde."

Den Song für Frieda hat der Hobby-Musiker, der seine Songs ansonsten auf einer Facebook-Seite postet, binnen einer halben Woche geschrieben. Schwer fiel ihm das nicht. "Sie gibt uns einfach so viel. Allein Zeit mit ihr zu verbringen und ihr Lachen zu hören - da geht einem einfach das Herz auf", sagt Peters. Professionelle Unterstützung hatte er bei den Aufnahmen nicht. "Ich habe mir ein kleines Studio eingerichtet. Dort habe ich den Song auch aufgenommen."

"Als wir das Demo-Tape zum ersten Mal gehört haben, sind uns einfach die Tränen gekommen", erzählt Friedas Vater. Nicht nur seine Familie ist von der Aktion sehr gerührt, auch auf Facebook haben Nutzer den Rap bereits zahlreich kommentiert. Ziel des Songs ist es laut Peters, einen Teil dazu beizutragen, auf die Krankheit des kleinen Mädchens aufmerksam zu machen. Die Wurst-Challenge (die RP berichtete) war bereits ein voller Erfolg.

"Wir sind überwältigt von der Anteilnahme der Menschen, damit hätten wir niemals gerechnet", erzählt Pelzer. Die dringend benötigte "Galileoplatte", eine Vibrationsplatte, die in Kombination mit verschiedenen Übungen die Muskeln von Frieda stärkt, soll nun von den Spenden angeschafft werden. Doch auch für den barrierefreien Umbau des Wohnhauses der Familie ist Frieda auf Spenden angewiesen. "Im Namen der ganzen Familie möchte ich allen Menschen danken, die für Frieda spenden und auf ihre Krankheit aufmerksam machen", sagt Friedas Großcousin.

Sein Song endet mit den Worten: "Hallo Frieda, wir sind alle für dich da. Wurst für Frieda essen alle - das ist klar. Hands Up Frieda! Alles ist so wunderbar, denn die Frieda macht das Wunder erst wunderbar."

(skr)
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