Erkelenz Einblicke in die "Werkstatt" der Kammermusik

Erkelenz · Das KlangKunst Festival eröffnete ein moderiertes Konzert, bei dem das Trio Sonartis über seine Arbeite berichtete.

Schirmherrin Dr. Ruth Seidl eröffnete das KlangKunst Festival zu Beginn des interaktiven Konzerts mit Fragen, Antworten und viel Musik am Freitagabend im Atelier von Haus Hohenbusch. Die studierte Musikwissenschaftlerin betonte, dass die Idee des künstlerischen Dialogs aus der Zeit der Romantik bekannt sei. Das Festival bringe die Künste in Dialog miteinander, löse sie aber nicht auf, sagte die Landtagsabgeordnete der Grünen. "Die Veranstalterinnen haben die Idee mit Energie und Tatkraft vorangetrieben und zu einem großartigen Projekt entwickelt."

Musikjournalistin Katherina Knees stellte während und nach den musikalischen Vorträgen des "Trios Sonartis" jede Menge Fragen zum besseren Verständnis. Warum die Musikerinnen beispielsweise im Kammermusik-Ensemble spielen, wollte sie wissen. "Ich bin kein Orchestertyp", antwortete Eva Luisa Bolarinwa, "diese Musiker sind eher Handwerker, die keine Stücke aussuchen, die Kammermusik ist viel intimer, man schwingt zusammen."

Typisch jugendlich frische Takte des Werks "Trio B-Dur Op. 11" des jungen Beethoven spielte das Trio auf Nachfrage ebenso an wie die Titelmelodie, die der Komposition den zweiten Namen "Gassenhauer-Trio" verlieh. Besondere Herausforderungen beim Spiel des "Trios" des Komponisten Nino Rota machte Cellistin Julia Bilat in den vielen Staccatos aus. Mit langgezogenen gestrichenen Klängen erzeugte sie im weiteren Verlauf Spannung - Rota komponierte die Filmmusik für Regisseur Frederico Fellini.

Auch fragte Knees nach Besonderheiten bei der Besetzung des Kammermusik-Ensembles sowie bei der Auswahl der Stücke. Mit Streich-, Tasten- und Blattinstrument liegt eine Herausforderung in der Lautstärke, die sehr instrumentenspezifisch sei, erfuhr das Publikum. Für die Pianistin ist es zum einen eine Überraschung, welcher Flügel vor Ort vorhanden ist - zum anderen ist es wichtig, wie der Raum klingt, in dem die Musikerinnen auftreten. Guyénot bescheinigte dem Instrument im Atelier eine gute Qualität und dem Atelier eine gute Akustik.

Bei der Auswahl der Musikstücke - an diesem Abend stand zusätzlich das "Trio d-Moll Op. 3" des Komponisten von Zemlinsky auf dem Programm - bevorzugte das Trio sowohl bekannte als auch weniger bekannte Werke. Der Komponist Nino Rota sei zwar berühmt, aber nicht unbedingt für Kammermusik, sagten die Drei.

Fragen des Publikums stellte die Moderatorin stellvertretend im zweiten Teil des Konzertes.

(cole)
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