Erkelenz Endspurt beim Krankenhaus-Ausbau

Erkelenz · Noch im Januar sollen die Erweiterungen der Urologie und der Palliativstation am Erkelenzer Hermann-Josef-Krankenhaus bezogen werden. Die Neurologie folgt bis März.

 Jann Habbinga (l.) und Heinrich Stevens im Gespräch: Der Verwaltungsdirektor und der Technische Leiter des Hermann-Josef-Krankenhauses diskutieren die Details der neuen Palliativstation, wo nicht nur der Aufenthaltsraum besondere Aufenthaltsqualitäten haben soll.

Jann Habbinga (l.) und Heinrich Stevens im Gespräch: Der Verwaltungsdirektor und der Technische Leiter des Hermann-Josef-Krankenhauses diskutieren die Details der neuen Palliativstation, wo nicht nur der Aufenthaltsraum besondere Aufenthaltsqualitäten haben soll.

Foto: Jürgen Laaser

Das Hermann-Josef-Krankenhaus an der Tenholter Straße in Erkelenz wird in diesem Frühjahr um 57 auf 409 Betten anwachsen. Während in diesem Monat zunächst der Erweiterungsbau für die Urologie und die Palliativstation mit insgesamt zehn neuen Betten in Betrieb genommen wird, soll die Aufstockung für die Neurologische Station spätestens im März von Patienten bezogen werden. Jann Habbinga, der Verwaltungsdirektor der Hermann-Josef-Stiftung, stellte diesen Zeitplan gestern im Gespräch mit unserer Redaktion vor.

 Von der künftigen Neurologischen Station im dritten Obergeschoss des Hermann-Josef-Krankenhauses blicken die Patienten über Erkelenz, schauen mal auf die Blanckenmühle, mal auf St. Lambertus.

Von der künftigen Neurologischen Station im dritten Obergeschoss des Hermann-Josef-Krankenhauses blicken die Patienten über Erkelenz, schauen mal auf die Blanckenmühle, mal auf St. Lambertus.

Foto: Laaser Jürgen

Noch beherrschen Schreiner und Elektriker die Räume, sind Fußböden mit Planen und Fensterrahmen mit Folien geschützt. Kabel müssen noch verknüpft und Schränke montiert werden. Das Bild, das die neuen oder erweiterten Stationen künftig einmal abgeben werden, ist allerdings schon deutlich zu erkennen.

Auf der Palliativstation, die Menschen mit einer fortgeschrittenen unheilbaren Krankheit aufnimmt, sollen sich die Patienten und deren Angehörige geborgenfühlen. Einige Zimmer verfügen über Außentüren zu einer Terrasse, die im Frühjahr angelegt wird. "So können unsere Patienten sogar im Bett nach draußen gefahren werden", erklärt Heinrich Stevens, der Technischer Leiter des Erkelenzer Krankenhauses ist. Überhaupt habe das Stationsteam, das unter der Leitung von Chefarzt Dr. Christian Isensee und Dr. Petra Deckert steht, bei der Auswahl der Einrichtung sehr darauf geachtet, "dass sich diese Station von der üblichen Atmosphäre eines Krankenhauses abhebt", ergänzt Habbinga. Wenn zum Monatsende die neuen Räume der Palliativstation bezogen werden, für die es im Hermann-Josef-Krankenhaus bisher lediglich einen eigenen Bereich gegeben hatte, gehört dazu ein 55 Quadratmeter großer, wohnlich möblierter Aufenthaltsraum. "Der bietet verschiedene Rückzugsmöglichkeiten", erläutert Habbinga und weist unter anderem auf Fernseher, Kinderküche und Sofaecke hin. Besonders werden auch die Patientenzimmer sein, die über keinen Ausgang zur Terrasse verfügen: "Sie bieten dafür eine eigene Deckengestaltung." Auf dem Rücken im Bett liegend eröffnet sich der Blick auf einen indirekt beleuchteten, von kleinen Wolken bevölkerten blauen Himmel, in den frisch austreibende grüne Äste eines Baumes hineinragen.

Eine Etage über der Palliativstation konnte durch den Anbau an das Hermann-Josef-Krankenhaus auch die von Dr. Thomas Fahlbusch geleitete Urologische Station erweitert werden. Hinzu kommen dort drei Zwei-Bett-Zimmer und zwei behindertengerechte Ein-Bett-Zimmer. Teilweise wurden auch Zimmer für Wahlleistungspatienten im Bestand modernisiert und sollen die bisherigen Vier-Bett-Zimmer in Drei-Bett-Zimmer umgewandelt werden. Zukünftig hält die Erkelenzer Urologie damit 52 Betten vor.

Eine Etage unter der Palliativstation wurde ebenfalls errichtet. "Noch ist der aber keine Nutzung zugewiesen", erklärt Stevens, der sich aber sicher ist, dass das expandierende Erkelenzer Krankenhaus auch dafür Ideen entwickeln wird.

Von der Neurologischen Station blicken die Patienten spätestens ab März über Erkelenz. Mal werden sie auf St. Lambertus schauen, mal auf die Blanckenmühle. Die Räume für diese am Erkelenzer Krankenhaus neue Station wurden als drittes Geschoss auf den sogenannten Immerath-Flügel aufgesetzt. Jetzt dehnt sie sich dort auf 1800 Quadratmetern aus, und zu ihr gehören Patientenzimmer, Untersuchungsräume, Büro- sowie Besprechungszimmer. Untergebracht werden können die Patienten in Zukunft in Drei-Bett-Zimmern von 32 Quadratmetern, Zwei-Bett-Zimmern von 23 Quadratmetern und Ein-Bett-Zimmern im Wahlleistungsbereich. Sie alle verfügen über eigene Badezimmer. Geleitet wird die Station von Dr. David Luy und Chefarzt Dr. Christian Isensee, der aufgrund der inhaltlich-thematischen Verknüpfung sowohl für die Neurologie als auch die Geriatrie und Palliativstation verantwortlich zeichnet. "Weitgehend ist auch das zusätzlich benötigte Personal für die neue Station schon bei uns im Haus, um einen reibungslosen Start ermöglich zu können", betont Jann Habbinga.

Nach dem Spatenstich im April 2015 sollen die neuen oder erweiterten Stationen am Hermann-Josef-Krankenhaus im April dieses Jahres alle in Betrieb sein. Investiert hat die Hermann-Josef-Stiftung dann rund neun Millionen Euro für deren Bau und Ausstattung, schätzt Jann Habbinga, da die Endabrechnung noch aussteht. "Damit gehen wir komplett in Vorleistung."

(spe)
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