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Erkelenz Entführen in die Welt der Barockmusik

Erkelenz · Thomas Wormitt aus Wegberg gastiert mit dem Cicerone Ensemble beim Meisterkonzert in Erkelenz. In der Kreismusikschule entdeckte er die Faszination der Querflöte, auf deren historische Version er sich spezialisiert hat.

 Thomas Wormitt (links) und seine Musikerkollegen im Cicerone Ensemble, Adrian Cygan und Andreas Gilger (r.), blicken mit Vorfreude ihrem Auftritt beim Meisterkonzert in Erkelenz entgegen.

Thomas Wormitt (links) und seine Musikerkollegen im Cicerone Ensemble, Adrian Cygan und Andreas Gilger (r.), blicken mit Vorfreude ihrem Auftritt beim Meisterkonzert in Erkelenz entgegen.

Foto: Malte Hesse

Kreismusikschulleiterin Gerda Mercks erinnert sich noch lebhaft an Thomas Wormitt, den begabten Schüler, erfolgreichen Teilnehmer bei "Jugend musiziert" und "Stütze" des Querflötenensembles der Musikschule. Das ist einige Jahre her. In Kürze wird sie Wormitt, mittlerweile ein bei Wettbewerben ausgezeichneter Profi-Musiker, als Mitglied des dreiköpfigen Cicerone Ensembles beim VHS-Meisterkonzert in der Erkelenzer Stadthalle erleben können.

Auch der heute in Essen lebende - und junge Musikschüler unterrichtende - 33-jährige Musiker blickt im Gespräch mit unserer Redaktion voller Spannung und Vorfreude auf seinen Auftritt in der Heimatregion. "Gerade auch deshalb, weil ich selbst früher gerne und oft die Meisterkonzerte besucht habe, ist es schön, jetzt dort auf der Bühne stehen zu dürfen", betont er.

Wormitt ist in Wegberg aufgewachsen und hat sein Abitur am Maximilian-Kolbe-Gymnasium gemacht. Eine gute Basis für seine Musikerlaufbahn hätten damals bei der Kreismusikschule sein Klavierlehrer Raymond de Pauw und später Esther Mann gelegt, die ihm die Welt der Querflöte erschlossen habe. "Querflöte hat mir dann sehr viel mehr Spaß gemacht und wurde zu meinem Instrument", erzählt Wormitt, der später Querflöte und Musikpädagogik (beides mit Diplom) an der Folkwang Universität der Künste in Essen studierte. Hier hat er auch nach Beschäftigung mit klassischer und zeitgenössischer Musik seine Leidenschaft für die Barockmusik in historischer Aufführungspraxis entdeckt und in seinen jüngeren Mitstudenten Adrian Cygan (Cello) und Andreas Gilger (Cembalo) Kollegen gefunden, die dieses Interesse teilen.

Für Wormitt lag es also nahe, auch die barocke Traversflöte zu studieren, die anders konzipiert ist als moderne Querflöten und einer anderen Spieltechnik bedarf. Ornamentik und barocke Verzierungslehre waren faszinierendes Neuland für den jungen Musiker. "Mit dieser Flöte erschloss sich mir eine neue Welt der Barockmusik", berichtet er, der heute zur Erweiterung seiner Erfahrungen in alter Musik eigens noch ein Cembalo-Studium an der Essener Hochschule absolviert.

2013 entschlossen sich die drei Studienkollegen Wormitt, Cygan und Gilger zur Gründung des Cicerone Ensembles, dessen Name Programm ist: Cicerone steht für den "Fremdenführer" ins Reich der Barockmusik, die dass Trio seinen Zuhörern nahebringen will. Das Studium von Quellen und Nachdrucken alter Originalkomposition gehört natürlich auch dazu bei den Spezialisten der sogenannten alten Musik.

Erfolge des Cicerone Ensembles ließen nicht auf sich warten. Die drei Musiker nahmen 2014 an der Akademie der Düsseldorfer Hofmusik teil und erreichten das Semifinale des Van Wassenaer Concours Utrecht. Im Juni 2015 erspielte sich das Ensemble zudem den Förderpreis der Köhler-Osbahr-Stiftung. Im selben Jahr wurde das Trio beim Deutschen Musikwettbewerb mit einem Stipendium ausgezeichnet und für die aktuelle Spielzeit 2016/17 in die Bundesauswahl "Konzerte junger Künstler" des deutschen Musikrats aufgenommen. Im Rahmen dieser Serie bereisen Wormitt und seine Kollegen derzeit die Bundesrepublik zu rund 30 Konzerten - und gastieren dabei in Erkelenz.

Die drei Künstler präsentieren am 6. März in der Stadthalle ihr Programm "Grand Tour" mit Sonaten von Georg Friedrich Händel, Georg Philipp Telemann, Johann Christian Bach, Johann Joachim Quantz (Flötenlehrer Friedrichs des Großen) und anderen bekannten Komponisten des Barockzeitalters.

(RP)
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