Erkelenz Entschädigungsverfahren mit RWE Power vorgestellt

Erkelenz · Die in Erkelenz noch von der Umsiedlung betroffenen Menschen lernten für sie getroffene Verträge kennen.

Mehrere Hundert Betroffene haben sich in Keyenberg die revierweiten und die ortsspezifischen Regelungen zur bevorstehenden Umsiedlung erklären lassen. Sie erfuhren, wofür Geld zu erwarten ist und wie mit dem Bergbautreibenden zu verhandeln sein wird. Bürgermeister Peter Jansen nannte Erkelenz mit den getroffenen Regelungen "gut aufgestellt", so dass er glaube, dass "eine gute Basis für die Umsiedlung geschaffen ist".

In Gemeinschaft haben die Menschen aus Keyenberg, Kuckum, Berverath, Unter- und Oberwestrich seit 2010 nach einem neuen Standort für ihre Dörfer gesucht und im Erkelenzer Norden gefunden. Zusammen haben sie um das künftige Erscheinungsbild ihres Standortes gerungen. Nun aber geht es ins Einzelne, ins Private, nun beginnt die Phase, in der sich jeder Betroffene mit RWE Power wird an den Tisch setzen müssen, um über den Wert des bisherigen Hauses und Grundstücks zu verhandeln.

Damit möglichst gleich und transparent verhandelt wird, schloss die Stadt Erkelenz mit dem Konzern sogenannte ortsspezifische Regelungen und für das Land Nordrhein-Westfalen die Bezirksregierung revierweite Regelungen. Aus der Erfahrung mit Gerüchten bei früheren Umsiedlungen gab Bürgermeister Jansen den Umsiedlern mit, "Gerüchte bitte nicht weiterzutragen, sondern sich an die Stadtverwaltung oder die Umsiedlungsbeauftragte des Landes zu wenden, um sie zu klären. Das nämlich ist die beste Voraussetzung dafür, dass es transparent und gerecht im Verfahren weitergehen kann."

Rund drei Gespräche werden zwischen den Bürgern und RWE Power bis zum Erwerb jeweils nötig sein, berichtete Susanne Brüggemann von der Bezirksregierung Köln über Erfahrungswerte. Mit einem anderen Wert nahmen Brüggemann und Thomas Kolbe von RWE den Betroffenen ein wenig die Angst, die Entschädigungssumme könnte nicht ausreichen. "In weniger als zehn Prozent der bisherigen Fälle wurde die Schwelle von 200.000 Euro nicht erreicht, die wir als kritisch ansehen, um ein neues Anwesen errichten zu können", berichtete Brüggemann und Kolbe vertiefte: "RWE würde bei einer Finanzierungslücke mit einem zinslosen oder zinsgünstigen Darlehen helfen. Das aber ist in weniger als einem Prozent aller Umsiedlungen seit 2004 notwendig gewesen."

Nächste Termine für die Umsiedler werden ab 2016 die Grundstücksvormerkungen sein sowie ab April des Jahres der Start der Erwerbsgespräche. Im Januar soll zuvor das Konzept zur Grundstückvergabe in einer weiteren Versammlung vorgestellt werden.

Alle aktuellen Vorträge stehen im Internet unter: www.erkelenz.de

(spe)
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