Erkelenz Erkelenz will Wohnmobilisten anlocken

Erkelenz · Nachdem Wohnmobilstellplätze in sieben Kreis-Kommunen gut angenommen werden, will jetzt auch Erkelenz mit diesem Angebot nachziehen. Für einen Standort an der Roermonder Straße soll ein privater Betreiber gesucht werden.

 Wird offenbar kaum noch genutzt: Der Spielplatz und die Wiesenfläche gegenüber der Friedhofsgärtnerei an der Roermonder Straße könnte ein Standort für die Wohnmobilstellplätze sein.

Wird offenbar kaum noch genutzt: Der Spielplatz und die Wiesenfläche gegenüber der Friedhofsgärtnerei an der Roermonder Straße könnte ein Standort für die Wohnmobilstellplätze sein.

Foto: Jürgen Laaser

Auch Erkelenz soll nun einen Wohnmobilstellplatz bekommen. Im jüngsten Ausschuss für Stadtentwicklung, Bauen, Wirtschaftsförderung und Verkehr wurden mit einem Grundsatzbeschluss die Weichen dafür gestellt.

Reichlich spät, mögen Außenstehen sagen, angesichts der Tatsache, dass es schon 2006 eine Empfehlung des Heinsberger Tourist Service (HTS) gab, für acht bis zehn Wohnmobile im Erkelenzer Stadtgebiet einen Standort zu finden. Mittlerweile, so führte die Verwaltung aus, gebe es in Wegberg, Gangelt, Heinsberg, Übach-Palenberg, Waldfeucht, Wassenberg und Hückelhoven solche Plätze, die gut frequentiert würden.

In Erkelenz hatte die SPD mit einen Antrag das Thema nun zum wiederholten Mal auf die Tagesordnung gebracht. Darin hatte die Fraktion sieben Standortvorschläge gemacht, die allerdings nach Überprüfung der Verwaltung allesamt als ungeeignet erschienen, was Ferdinand Kehren für den Antragsteller nicht ganz nachvollziehen konnte und als "unerfreulich" bezeichnete. Allerdings hatte die Stadt Alternativen gesucht und schlug dem Ausschuss nun eine geeignete Fläche vor. Es ist die Wiesenfläche des kaum mehr genutzten Bolzplatzes gegenüber der Friedhofsgärtnerei an der Roermonder Straße (hinter der Bushaltestelle). Heute präsentiert sie sich als Spielplatz mit einer Schaukel.

Der Standort erfüllt nach Auffassung der Stadt alle für einen Wohnmobilstellplatz wichtigen Voraussetzungen: Die vorhandene Spielfläche könnte in das Gesamtkonzept integriert werden, eine Zufahrt von der Roermonder Straße aus wäre möglich mit guter Anbindung ans überregionale Straßennetz, und die Innenstadt ist zu Fuß gut erreichbar. Der rund 1500 Quadratmeter große Bereich eigne sich für zehn Stellplätze, biete eine intakte Grünkulisse, und auch die Erschließung mit Versorgungsmedien wäre problemlos möglich.

Die SPD hatte in ihrem Antrag ein Konzept mit "überschaubaren Kosten angeregt". Die Kosten, so Technischer Beigeordneter Ansgar Lurweg, hängen von der gewünschten Ausstattung des Platzes ab. Übereinstimmung herrschte darin, dass es die notwendigen Versorgungsanschlüsse geben müsse, nicht aber ein Sanitärgebäude.

Eine Kostenschätzung legte die Stadt nicht vor, empfahl den Politikern stattdessen, einen privaten Betreiber zu suchen, der die Anlage errichtet und betreibt. "Auch in Erkelenz gibt es private Interessenten, die ein konkretes Interesse geäußert haben, einen Platz zu errichten und zu betreiben", war in der Ausschussvorlage zu lesen. Die Verwaltung gibt diesem Konzept eindeutig den Vorrang vor einer Realisierung in Eigenregie.

Grundsätzlich hatten auch die Ausschussmitglieder dagegen nichts einzuwenden, nur die FDP-Seite bezweifelte, ob für Erkelenz überhaupt Bedarf bestehe. Allerdings war mögliche Lärmbelästigung ein Thema. Marvin Altmann (CDU) regte an, die Nachbarschaft der anliegenden Wohngebiete (Stettiner Straße) in die Überlegungen einzubeziehen. Ferdinand Kehren sah allerdings kaum die Gefahr, dass auf dem meist nur für Kurzaufenthalte genutzten Platz ein Lärm-Problem entstehen könne.

Letztlich fand der Beschlussvorschlag der Stadt, für den Standort Roermonder Straße möglichst einen Betreiber zu finden, die Zustimmung des Ausschusses. Ansgar Lurweg ergänzte, Ziel sei zwar keine Deluxe-Anlage: "Aber der Standard muss sich dem der Wohnmobilplätze in den anderen Kreis-Kommunen anpassen." Dieter Spalink (SPD) plädierte aber dafür, das Projekt auch weiterzuverfolgen, wenn kein Investor gefunden werde. Dann eben doch in Regie der Stadt.

(RP)
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