Erkelenz Erkelenzer starten ein besonderes Jahr

Erkelenz · Kolumbien, Indien und Brasilien haben sich drei junge Erkelenzer ausgesucht, um dort viele Monate lang zu helfen. Sie starten zu freiwilligen sozialen Jahren und überzeugen Bürgermeister Peter Jansen von der Idee ihrer Arbeit.

 Zwei junge Erkelenzerinnen absolvieren ein freiwilliges soziales Jahr in Südamerika: Kornelia Rambo und Katharina Bialek (v.l.). Sie wurden von Bürgermeister Peter Jansen (r.) und Wilfried Wunden (BDKJ) verabschiedet.

Zwei junge Erkelenzerinnen absolvieren ein freiwilliges soziales Jahr in Südamerika: Kornelia Rambo und Katharina Bialek (v.l.). Sie wurden von Bürgermeister Peter Jansen (r.) und Wilfried Wunden (BDKJ) verabschiedet.

Foto: RP-FOTO GÜNTER PASSAGE

Es gibt Menschen, die trauen sich was, sagt Bürgermeister Peter Jansen. Sie machen einen Einschnitt in ihrem Leben, der ihm Respekt abverlangt. Sie gehen ins Ausland, um dort zu helfen, wo Hilfe dringend ist. Vor diesem Einschnitt hat Peter Jansen gestern drei Menschen verabschiedet: Kornelia Rambo hilft ein Jahr lang in einem Kinderheim in Kolumbien, Katharina Bialke wird neun Monate in einem Armenviertel in Brasilien arbeiten, Heiko Hilgers fliegt nach Indien.

Seit März bereitet sich Kornelia Rambo auf ihren Aufenthalt in Südamerika vor. Sie wird vom Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) nach Líbano geschickt, eine 30 000-Einwohner-Stadt, die vier Stunden von der kolumbianischen Hauptstadt Bogotá entfernt ist. Sie wird in den Anden, in einem Kaffeeanbaugebiet, in einer Gastfamilie leben und in einem Kinderheim arbeiten. Später möchte die 18-Jährige, die ihr gerade Abitur am Cornelius-Burgh-Gymnasium gemacht hat, Kinderärztin werden — zuvor aber steht ihr großer Einschnitt in ihr Leben bevor.

Kornelia Rambo fühlt sich gut darauf vorbereitet. Es gab Treffen des BDKJ, bei denen darüber gesprochen wurde, was die Freiwilligen erwartet: Politik, Traditionen, Kultur waren Themen. Es wurde kolumbianisch gekocht. Eine Tropenmedizinerin klärte auf. Ehemalige Freiwillige berichteten. Die Frage, wie die jungen deutschen Erwachsenen mit der Armut umgehen können, die sie erwartet, wurde besprochen.

Mit der Eine-Welt-AG des Erkelenzer Cusanus-Gymnasiums geht Heiko Hilgers nach Tiruvuru in Indien. Er wurde nicht persönlich von Bürgermeister Peter Jansen verabschiedet, weil er gestern den letzten Tag seines Vorbereitungsseminars in Köln absolvierte. Ebenfalls aus der Eine-Welt-AG, die Lehrer Bruno Bürger leitet, wird Katharina Bialek verreisen. Seit einem Dreivierteljahr nimmt sie Portugiesisch-Unterricht, um sich in Salvador da Bahia in Brasilien verständigen zu können. In einem Armenviertel der Drei-Millionen-Metropole wird sie in einer Vorschule bei der Freizeitgestaltung am Nachmittag und vielleicht auf einer Krankenstation helfen. Seit vielen Jahren engagiert sich die 19-Jährige in der Erkelenzer Eine-Welt-AG, und so stand bei ihr irgendwann vor dem Abitur die Frage im Raum: Will ich für ein Jahr ins Ausland gehen? Sie konnte sich die Frage mit Ja beantworten und entschied sich für Brasilien. Im November wird sie starten, und sie erwartet einen faszinierenden Kontinent und ein faszinierendes Land. Leben wird Katharina Bialek in einer kleinen Wohnung, die ihr der Projektleiter Aluisio Pereira in dem Armenviertel zur Verfügung stellt.

Sein persönliches Fazit zieht nach dem Gehörten der Erkelenzer Bürgermeister: "Sie sind die besten Botschafter für Deutschland."

(RP)
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