Erkelenz Experimente in Wort und Bild

Erkelenz · Pro Arte gibt den Besuchern in einer Ausstellung einen Überblick über das umfangreiche Werk von Egidius Paul Rütten.

 In erster Linie ist es Anka Rütten (2.v.l.), der Tochter von Egidius Paul Rütten, zu verdanken, dass diese Ausstellung in der Pro-Arte-Galerie zustande kommen konnte.

In erster Linie ist es Anka Rütten (2.v.l.), der Tochter von Egidius Paul Rütten, zu verdanken, dass diese Ausstellung in der Pro-Arte-Galerie zustande kommen konnte.

Foto: Uwe Heldens

Der 5. März 2017 sollte für den Förderverein Pro Arte ein schöner Tag sein: Der Förderverein eröffnete seine neue Galerie am Franziskanerplatz in Erkelenz. Zahlreiche Ehrengäste waren zur Eröffnung gekommen, es fehlte nur der liebe Freund Egidius Paul Rütten. Was zu diesem Zeitpunkt noch keiner ahnte und was viele in Schrecken und Trauer versetzte: Der bekannte und beliebte Künstler aus Erkelenz war just an diesem Morgen verstorben.

Zu seinem Gedenken veranstaltet Pro Arte nun eine Retrospektive, die dem Besucher einen Überblick über das umfangreiche Werk des 1936 in Mönchengladbach geborenen Künstlers liefert. In erster Linie ist es seiner Tochter Anka Rütten zu verdanken, dass diese Ausstellung in der Pro-Arte-Galerie zustande kommen konnte. Sie stöberte im umfangreichen künstlerischen Nachlass ihres Vaters und stellte die Exponate zur Verfügung.

Zunächst war Rütten, der auch als Kunsterzieher tätig war, gestalterisch tätig. Zeichnungen, Malereien - in ihrem Stil unverkennbar - sowie Skulpturen bestimmten sein künstlerisches Wirken, bevor er sich seit 1991 auch intensiv mit dem Schreiben beschäftigte. Neben zahlreichen Geschichten entstanden auch zwei Roman, darunter "Schneetreiben". Die Romane können ebenso wie einige der Exponate während der Ausstellung erworben werden.

Er hätte sich nicht vorstellen können, dass die Retrospektive so interessant und extrem werden würde, bekannte der Vorsitzende des Fördervereins, Willy Arlt. Er zeigte sich erstaunt über das abwechslungsreiche Werk von Rütten. Ein Werk, das auch durchaus von Experimenten in Wort und Bild geprägt sei, wie Dieter Wilms ergänzte. Auf 200 Quadratmetern biete Pro Arte einen Ausschnitt von Rüttens Kunst. "Wir haben hier ein Eldorado für Neugierige geschaffen", meinte er.

Den Schriftsteller Rütten habe er 1999 das erste Mal lesen gehört, meinte Helmut Wichlatz, selbst Journalist und Autor aus Erkelenz, und er sei beeindruckt gewesen von der Beschreibung von Charakteren und der Fantasie bei der Schilderung von Alltäglichkeiten. Er las einige Gedichte aus dem reichen Fundus von Rütten. Kai Beisswenger trug anstelle von Frank Rimbach Rüttens Kurzgeschichte "Der Einstieg" vor, bei der der Autor gekonnt auf dem schmalen Grat zwischen Gruseln und Schmunzeln wandelt und in der er grandios das Alltägliche mit dem Abstrusen kombiniert.

Die Retrospektive Egidius Paul Rütten ist bis zum 12. November sonntags von 11 bis 18 Uhr in der Pro-Arte-Galerie am Franziskanerplatz 6 geöffnet.

(kule)
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