Erkelenz Feuerwehr verstärkt Nachwuchsarbeit

Erkelenz · Die Feuerwehr ist auf qualifizierten Nachwuchs angewiesen. In Hetzerath gibt es ein zukunftsweisendes Modell: In Zusammenarbeit mit der Grundschule und deren Träger kümmern sich Wehrleute um eine Kinderfeuerwehr.

 Beim Sommerfest der Hetzerather Löschgruppe stand eine Übung für die jungen Feuerwehrleute auf dem Programm. Die Trupps löschten brennende Holzpaletten.

Beim Sommerfest der Hetzerather Löschgruppe stand eine Übung für die jungen Feuerwehrleute auf dem Programm. Die Trupps löschten brennende Holzpaletten.

Foto: Uwe Heldens

Noch einige Zeit wird es dauern, bis sie in den aktiven Dienst überstellt werden. Aber was heißt eigentlich "aktiver Dienst"? Wer dem Nachwuchs nämlich zusieht, der sieht allerhand, was mit dem Stichwort "aktiv" zusammenhängt. Heiner Haupts beobachtet das mit sehr zufriedenen Augen. Kein Wunder, denkt er in diesen Momenten doch sicher an die Zeit zurück, als er selbst noch den Schutzanzug der Jugendfeuerwehr getragen hat. Diese Zeit ist längst vorbei - heute zählt Haupts zu den Führungskräften innerhalb der Freiwilligen Feuerwehr der Stadt Erkelenz, denn Haupts ist der Löschgruppenführer der Einheit Hetzerath.

Wer sich mit der Geschichte der Erkelenzer Feuerwehr auseinandersetzt, stößt im Jahr 1991 auf ein Ereignis, das vor allem in Hetzerath bahnbrechend war, das so etwas wie ein neues Zeitalter einläutete. Heiner Haupts erinnert sich: "Manfred Pauly war damals der Löschgruppenführer. Er hatte die Zeichen der Zeit erkannt und die Initiierung der Vorgruppe vorangetrieben." Vorgruppe - hier werden die Kinder betreut, die noch zu jung sind, um in der Jugendfeuerwehr die ersten Schritte im Feuerwehrwesen zu unternehmen. Damals musste man zwölf Jahre alt sein (heute zehn Jahre), um hier aufgenommen zu werden. Haupts: "Die Vorgruppe hat Kinder ab acht Jahren aufgenommen. Das Ziel damals lautete, etwa 25 Prozent der Kinder bis in den aktiven Dienst zu bringen." Wer allerdings auf die Namen der aktuellen Einsatzabteilung der Hetzerather Löschgruppe blickt, der kommt auf rund 50 Prozent, die in der Vorgruppe angefangen haben.

Seit Januar gehen die Hetzerather noch einen Schritt weiter. In Zusammenarbeit mit der Grundschule und MaxQ, dem Träger des Offenen Ganztages, kümmern sich die Wehrleute um eine so genannte Kinderfeuerwehr. Einen Freitag pro Monat begrüßen die kleinen Grundschüler die Feuerwehrleute - übrigens auch sehr zur Freude der Stadt Erkelenz und der Wehrleitung. Heiner Haupts: "Bei dem Projekt geht es natürlich auch darum, an die Zukunft der Freiwilligen Feuerwehr zu denken. Die Kinder sind heutzutage den ganzen Tag über in der Schule. Das hätte über kurz oder lang der Existenz unserer Vorgruppe, um die sich Michael Schmalen und Marco Pisters kümmern, sicherlich nicht gutgetan. Darum müssen wir uns also bewegen und in die Schule gehen." Die Lage der Jugendfeuerwehr in Erkelenz schätzt Haupts als sehr gut ein. Die Mannschaft um Stadtjugendfeuerwehrwart Sebastian Lux leiste hervorragende Arbeit. Aus den Löschzügen formierte die Jugendfeuerwehr zwei große Gruppen.

Zurück zum "aktiven Dienst" des Nachwuchses: Beim Sommerfest der Hetzerather Löschgruppe stand eine Übung der Jugendfeuerwehrgruppe II mit der Hetzerather Vorgruppe auf dem Plan. Vorgesehen war eine klassische Löschübung. Die Trupps löschten mit drei C-Rohren brennende Holzpaletten. Niemand der "echten" Wehrleute musste eingreifen. Der Nachwuchs löste die Aufgabe und zeigte somit: Sich in Reihen der Feuerwehr frühzeitig und sinnvoll zu engagieren, ist nicht die schlechteste Idee.

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