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Erkelenz Fit werden für eine Ausbildung

Erkelenz · Sechs Gewerke des Kolping-Bildungszentrums am Erkelenzer Franziskanerplatz stellten sich gestern beim Tag der offenen Tür vor. Jugendliche zeigten, in welchen Bereichen sie sich auf eine Ausbildungsstelle vorbereiten.

 Beim Löten und Verkabeln ist Fingerspitzengefühl gefordert. Bildungsbegleiter Klaus Breuer und ein Ausbilder schauen sich an, was die Jugendlichen im Bereich Elektro schon können. Erklärtes Ziel: eine Lehrstelle finden.

Beim Löten und Verkabeln ist Fingerspitzengefühl gefordert. Bildungsbegleiter Klaus Breuer und ein Ausbilder schauen sich an, was die Jugendlichen im Bereich Elektro schon können. Erklärtes Ziel: eine Lehrstelle finden.

Foto: JÜRGEN LAASER

Sie verwöhnten ihre Gäste nach Strich und Faden: mit duftendem Gebäck, gesunden Snacks, einem kurzen Gesundheitscheck oder einer entspannenden Handmassage. Junge Männer und Frauen konnten gestern im Kolping-Bildungszentrum Einblick in ihre Lernfelder gewähren, die ihnen die Chance eröffnen, fit für den Job zu werden. Mit berechtigtem Stolz ließen sie sich "bei der Arbeit" über die Schulter schauen. Mit 84 Teilnehmern ist die Einrichtung zur Berufsvorbereitung derzeit ausgelastet.

Von 130 Teilnehmern im Vorjahr sind fast alle in eine Ausbildung gegangen, und das ist erklärtes Ziel der Berufsorientierung und -einstiegsbegleitung, zu der man sich hier aber nicht einfach selbst anmelden kann: "Auftraggeber ist die Agentur für Arbeit, und die teilt Jugendliche zu ", erklärte Bildungsbegleiter Karl Breuer. "Ziel ist ein Ausbildungsplatz." Für einen gewünschten Beruf ist manchmal auch ein (besserer) Schulabschluss nötig. Auf dem Weg werden die unter 25-Jährigen von Sozialpädagoginnen, Lehrern und Bildungsbegleitern unterstützt. Betriebsbesichtigungen geben Orientierung. Teilweise kommen die Teilnehmenden mit Lernbehinderung, aus Reha oder sozialen Brennpunkten ins Bildungszentrum. Das Spektrum ist weit, schildert Einrichtungsleiterin Maria Franke: "Da kommen Jugendliche ohne Schulabschluss, aber auch solche mit Abi, die ein Studium abgebrochen haben und nicht weiterwissen. Die schauen sich zum Beispiel Wirtschaft und Verwaltung an."

In ansprechend gestalteten Räumen können die Teilnehmenden praktische Fähigkeiten und Interessen ausloten. Es gibt Computer-Arbeitsplätze, einen kleinen Friseursalon, einen Wellnessbereich mit Kosmetikstuhl, einen Raum für Elektro und Metall, wo beim Tag der offenen Tür Feinarbeit mit dem Lötkolben angesagt ist. Im Raum "Gesundheit/Soziales, mit Pflegebett und Reanimations-Puppe ausgestattet, messen junge Damen Blutdruck, zwei junge Männer den Blutzucker. Sebastian (20) möchte Notfallsanitäter werden. "Das ist mein Traumberuf", sagt er, "aber dafür brauche ich einen Realschulabschluss oder eine Berufsausbildung." Da er bislang über den Hauptschulabschluss verfügt, ist der Plan, eine Ausbildung als Pfleger zu absolvieren und dadurch eine höhere Chance zu bekommen.

Um gesunde Ernährung geht es bei weiteren Teilnehmerinnen an Bildungsmaßnahmen. Sie haben Obst-Spieße, Joghurt mit Honig und Erdbeeren, eine Schlemmerplatte mit Gemüsestreifen und pikanten Dips appetitlich arrangiert und backen Börek aus, selbst gerollte Teigstäbchen, mit Schafskäse und Petersilie gefüllt. Die Gäste - Schulen und Vertreter von Beratungsstellen informierten sich verstärkt ab dem Mittag - wurden also richtig verwöhnt. Die Cafeteria neben der Küche bot zudem Muffins, Waffeln und Würstchen mit Brot - und selbst gebackene Kekse in Herzform. Das passe zur Kolping-Philosophie, merkt Karl Breuer an: "Wir machen hier alles mit Herz."

(RP)
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