Erkelenz Flüchtlinge mit viel Musik begrüßt

Erkelenz · Die heimische Musikszene zeigte bei der 1. Erkelenzer Musiknacht kostenfrei ihr großes Potenzial für die Flüchtlingshilfe in der Stadt. Viele Besucher bei den Konzerten und 350 im Vorfeld verkaufte Buttons zeugten vom großen Zuspruch.

 Viel Musik war am Freitag bei der 1. Erkelenzer Musiknacht bis in die späten Abendstunden zu hören. Die Erkelenzer Gruppe "beets'n'berries" und Gastmusikerin Omnitah spielten bis kurz nach Mitternacht in der Kreissparkasse.

Viel Musik war am Freitag bei der 1. Erkelenzer Musiknacht bis in die späten Abendstunden zu hören. Die Erkelenzer Gruppe "beets'n'berries" und Gastmusikerin Omnitah spielten bis kurz nach Mitternacht in der Kreissparkasse.

Foto: Jürgen Laaser

Für Organisator Fred Feiter waren zwei Gründe ausschlaggebend, den über die ganze Stadt verteilten Konzertreigen zu initiieren. "Es ist wichtig zu zeigen, dass wir der Flüchtlingssituation offen gegenüber stehen und klar Flagge zeigen", sagte er. Außerdem findet er es gut, dass Erkelenz auf diese Weise sein großes musikalisches Potenzial zeigen könne.

Bei der ersten Erkelenzer Musiknacht, deren Erlös der Flüchtlingshilfe in der Stadt zugutekommt, traten Solisten, Musikvereine, Orchester und Bands an acht teils ungewöhnlichen Orten kostenfrei auf. 350 im Vorfeld verkaufte Buttons - sie berechtigten zum Eintritt zu allen Konzerten - und zahlreiche Besucher bei den Konzerten zeugten vom großen Zuspruch, die die Kombination aus Musikgenuss und sozialem Handeln erfuhr. "Im Radio habe ich gehört, dass Pfingsten die Zeit der Musikfestivals ist", begrüßte Erster Beigeordneter Dr. Hans-Heiner Gotzen die Gäste vor den Arkaden des Alten Rathauses, unter denen die Juniorband des Musikvereins Erkelenz mit konzertanter Blasmusik den Auftakt machen sollte, "in Erkelenz scheint es auch so zu werden."

Fred Feiter betonte, dass die Flüchtlinge willkommen geheißen und integriert werden sollen, wofür er einen extra Applaus erhielt. Darauf, dass die Ankömmlinge in einem ganz speziellen Verfahren zugeteilt würden, wies Wilfried Mercks vom Verein "Willkommen in Erkelenz" hin. "Bund, Land und Kommunen machen so viel wie möglich, dann ist zivilgesellschaftliches Engagement gefragt."

Der Dank aller Redner ging an die Musiker. Die Kultur GmbH hatte ihre Räume ohne Kosten zur Verfügung gestellt. Volksbank und Kreissparkasse traten zusätzlich als Sponsoren auf. Viel Musik war bis zum späteren Abend in der Stadt zu hören, wobei die Besucher auch mehrere Konzerte anhörten und pendelten. Mit dem Button am Revers war der Weg zu Musikgenuss bei sozialer Gesinnung geebnet. Dabei erhielten die Zuhörer durch wechselnde Räume, Akustik und Musikstile sehr vielfältige Eindrücke.

Klassische und konzertante Musik präsentierten Musikverein und Sinfonieorchester der Kreismusikschule, die Formation "Jazz 4/4" wartete in der Volksbank mit Jazz, Latin und Funk auf, Heinz Gerichhausen und Norbert Schiefke unterhielten musikalisch in der Krypta der Pfarrkirche, "3 Männ Sing" (aus Wassenberg) im Sitzungssaal des Alten Rathauses, "Hätzblatt" in der Leonhardskapelle sowie "Omnitah" und "Beets'n'Berries" in der Kreissparkasse. Die Erkelenzer Ehepaare Lenz und Jacobs waren begeistert: "Die Musikmischung ist sehr gut und es ist eine gute Idee, dass mit dem Erlös etwas Soziales bewirkt werden kann." Die Dortmunder Gesamtschullehrerin Roswitha Diller war so vom Konzept überzeugt, dass sie es an der Schule anwenden möchte.

(cole)
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