Erkelenz Freudentänze in Buenos Aires erlebt

Erkelenz · Jana Arndt (20) lebt zurzeit in Argentinien. Die Wegbergerin berichtet, wie die Papstwahl dort aufgenommen wurde.

Erkelenz: Freudentänze in Buenos Aires erlebt
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Jana Arndt (20) lebt zurzeit in Argentinien. Die Wegbergerin berichtet, wie die Papstwahl dort aufgenommen wurde.

Somos Papa (Wir sind Papst)! "Der Tag, an dem Jorge Mario Bergoglio (76) zum Papst gewählt wurde, war hier in Buenos Aires ein großer Freudentag", berichtet Jana Arndt. Die 20-Jährige aus Wegberg absolviert derzeit ein Freiwilliges Jahr im Ausland. Von den Lehrern an ihrer Schule erfuhr sie, dass der neue Papst aus Argentinien stammt.

Nach dem Abitur an der Rudolf-Steiner-Schule in Mönchengladbach flog Jana Arndt im September nach Argentinien, um dort ein Freiwilliges Jahr im Ausland zu absolvieren. Sie lebt in einer Gastfamilie in Buenos Aires und arbeitet in einer Waldorfschule. Dort unterstützt sie als Lehrerin den Deutsch- und Handarbeitsunterricht. Seit Anfang dieses Jahres arbeitet sie außerdem in einem Sozialprojekt für Kinder und Jugendliche.

Am Tag nach der Papstwahl fuhr Jana Arndt nachmittags zum Plaza de Mayo, um zu erleben, wie die Argentinier diese Neuigkeit aufnahmen. "Eine Masse von Menschen hatte sich vor der Kathedrale versammelt. Alle sangen voller Freude und Enthusiasmus Nationallieder, tanzten zusammen und schwangen dazu die Fahne ihres Landes — alle waren glücklich", berichtet Arndt, "es war eine sehr beeindruckende und mitreißende Situation." Später seien die Türen der Kathedrale aufgegangen und die Menschen in die Kirche gestürzt, "als wartete ein Fußballspiel Boca gegen River da drinnen auf sie". Junge und alte Menschen unterschiedlicher Herkunft hätten den neuen Papst gefeiert.

Die Ansichten zu Papst Franziskus gehen in Argentinien auseinander, berichtet Jana Arndt. "Viele finden die Tatsache, dass der Papst aus ihrem Land und aus ihrer Stadt stammt, einfach nur klasse. Ich habe oft das Gefühl, dass hier ein neuer Popstar geboren wurde."

Von argentinischen Freunden bekomme sie oft zu hören: "Wir haben den Fußballstar Messi, die holländische Königin und jetzt auch noch den Papst". Es gebe aber auch Menschen in Argentinien, die dem neuen Papst skeptisch gegenüberstehen. Sie halten ihn für zu alt und konservativ. Außerdem werde ihm von manchen eine Nähe zur früheren Militärdiktatur vorgeworfen — was der Papst allerdings bestreitet.

Spontan habe die Regierung nach der Papstwahl beschlossen, dass die Schulkinder in Buenos Aires einen Tag frei bekommen sollen, damit sie nachts die Amtseinführung des Papstes im Fernsehen anschauen konnten. "In der Schule gab es dadurch ein großes Durcheinander. Die Eltern wussten nicht, was sie mit ihren Kindern am nächsten Tag machen sollten, da sie selber ja alle zur Arbeit mussten", berichtet Jana Arndt.

(RP)
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