Erkelenz Früheres Kloster gibt Geheimnisse preis

Erkelenz · Die erweiterte Dauerausstellung auf Haus Hohenbusch bei Erkelenz-Hetzerath wird am 4. März eröffnet. Ergänzt worden ist sie um die Jahre in privatem Besitz sowie um die Rolle des Kreuzherrenordens heute.

 Stadtarchivarin Alice Habersack, Frank Körfer (Vorsitzender Förderverein Haus Hohenbusch), Bürgermeister Peter Jansen und Georg Dulies (Förderverein) gewähren Einblick in die neuen Räume der Dauerausstellung.

Stadtarchivarin Alice Habersack, Frank Körfer (Vorsitzender Förderverein Haus Hohenbusch), Bürgermeister Peter Jansen und Georg Dulies (Förderverein) gewähren Einblick in die neuen Räume der Dauerausstellung.

Foto: Laaser

Mit einer Sonderausstellung wird am 4. März die erweiterte Dauerausstellung auf Haus Hohenbusch eröffnet. Dokumentiert werden in beiden das Leben und Arbeiten in dem einstigen Kreuzherrenkloster und zum ersten Mal ausführlich in der Zeit nach 1802, dem Jahr, in dem das Kloster aufgegeben werden musste.

35.000 Euro hat der Förderverein für Haus Hohenbusch in die Dauerausstellung investiert, um in zusätzlichen Räumen im Herrenhaus zukünftig die Zeit zwischen 1802 und 1987 darstellen zu können, in der sich das Gebäudeensemble bei Hetzerath in Privatbesitz befunden hatte. Ergänzt wird dadurch die bisherige Dokumentation des klösterlichen Lebens, das sich in den 500 Jahre zuvor auf Hohenbusch abgespielt hatte. Ein weiterer neuer Schwerpunkt ist das Wirken des Kreuzherrenordens in der Gegenwart.

Haus Hohenbusch befindet sich heute im Besitz der Stadt Erkelenz. Der Förderverein kümmert sich in Absprache um das Areal sowie die Aufarbeitung von dessen Geschichte. Bis 1967 hatte sich Hohenbusch in Privatbesitz befunden, nachdem das Kloster 1802 von den Franzosen aufgelöst worden war (Säkularisierung).

"Der bisherige Teil der Dauerausstellung stellt die Herrlichkeit des früheren Klosters dar", erklärt Frank Körfer, der Vorsitzende des Fördervereins, um an dieser Aussage das Neue festzumachen: "Die zusätzlichen Räume widmen sich der Zeit nach der Säkularisierung. So haben wir einen Raum den privaten Besitzern widmen können. In diesem geben wir deren Familien - Matzerath, Müller sowie anfangs Velder - eine bildliche Bleibe." Deren Nachfahren hatten dem Förderverein hierfür historisches Fotomaterial überlassen, welches für Bildwände aufbereitet wurde. Hinzu kamen einige Einrichtungsstücke für diesen Ausstellungsraum. "Kürzlich erhielten wir noch die Speisekarte für eine Hochzeit, die 1913 hier gefeiert wurde", erzählt Frank Körfer. Diese können den Besuchern demnächst als Reproduktion gezeigt werden: "Solche Exponaten machen eine Ausstellung erst lebendig. So bekommt man einen Bezug zu den Menschen, die hier einmal lebten."

Ein weiterer neuer Raum zeigt, wo auf der Welt der Kreuzherrenorden heute tätig ist. Und ein dritter neuer Raum bietet die Möglichkeit, kurze Filme über den Orden zu zeigen, die dieser dem Förderverein zur Verfügung gestellt hat. "Verändert hat sich dadurch im alten Teil der Dauerausstellung jener Raum, in dem wir bisher den Orden dargestellt haben", erklärt Frank Körfer. "Wir haben dessen allgemeine Geschichte verschoben und Platz für seine Geschichte vor Ort geschaffen." Eingegangen wird zukünftig zum Beispiel auf die einstigen Besitztümer rund um Hohenbusch, vor allem Höfe und Mühlen.

Von März bis Oktober haben Besucher die Gelegenheit, jeden Sonntag von 13 bis 17 Uhr die Dauerausstellung im Herrenhaus von Hohenbusch besichtigen zu können. Bei weiterhin freiem Eintritt. Vom 4. bis 18. März können sie außerdem eine Sonderausstellung im Laienbrüderhaus besuchen, die von der Erkelenzer Stadtarchivarin Alice Habersack gestaltet wird. Sie kündigt an: "Dargestellt wird die Geschichte von Hohenbusch mit einem Schwerpunkt auf die Zeit nach der Säkularisierung und unter besonderer Berücksichtigung des Nachlasses vom Heimatforscher Matthias Siemes." Der Hetzerather habe Quellen, Urkunden und deren Abschriften und Fotos gesammelt, die über den Förderverein für Haus Hohenbusch an das Erkelenzer Stadtarchiv gegangen und dort für die Sonderausstellung ausgewertet worden seien.

"In diesem Nachlass steckt jahrzehntelange Arbeit", würdigt Bürgermeister Peter Jansen bei einem ersten Rundgang durch die neue Dauerausstellung Matthias Siemes und wirbt dafür, diese wie auch die Sonderausstellung im März zu besuchen.

(spe)
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