Kein Zug von Immerath (alt) nach Holzweiler Gewerkschaft sagt Demonstration ab

Erkelenz · Abgesagt worden ist die Demonstration unter dem Titel "Schnauze voll! ... dass wir die Zeche zahlen ... von verfehlter Energiepolitik ... von Gewalt", welche von der IGBCE, Bezirk Alsdorf, für Freitag in Immerath (alt) und Holzweiler geplant worden war.

Darüber informierte die Gewerkschaft am Mittwoch zunächst auf ihrer Internetseite. Gerechnet hatte die Gewerkschaft mit 1000 bis 2000 Teilnehmern.

"Wir dürfen feststellen, dass wir mit unseren Aktionen in der vergangenen Woche ein hohes Maß an Aufmerksamkeit, Diskussionen und Verständnis gestoßen sind. Hier können wir ein sehr positives Fazit ziehen", erklärte Manfred Maresch, Bezirskleiter der IG BCE, im Gespräch mit unserer Redaktion einen von mehreren Absagegründen. Vorgesehen war, die Teilnehmer der Demonstration am Freitagnachmittag in Immerath (alt) parken zu lassen, um von dort zu einer Kundgebung nach Holzweiler zu ziehen. "Wir haben gespürt, dass sich die Einwohner unter Druck gesetzt fühlten. Und ein offener Brief des früheren Vorsitzenden der Bürgerinitiative ,Stop Rheinbraun' (Hans Josef Dederichs, Anm.d.Red.) hat uns auch noch einmal auf die Situation hingewiesen, was uns zusammengenommen dazu bewogen hat, unsere Veranstaltung abzusagen", erläuterte Maresch.

Dederichs hatte in dem Brief unter anderem auf das Leben am Tagebau, gesundheitliche Risiken, die Belastung der Menschen und den Heimatverlust der Umsiedler hingewiesen: "Vor diesem Hintergrund halte ich die Wahl des Demonstrationsortes im Gebiet der Stadt Erkelenz für geschmacklos und zynisch. Ich bitte Sie daher aufrichtig, suchen Sie sich für ihre Demonstration einen anderen Ort."

Bestehen bleibt der Appell der IGBCE an das in Lützerath laufende Klimacamp: "Die Teilnehmer werden für die anstehenden Aktionstage zur absoluten Gewaltfreiheit aufgerufen." Angekündigt sind diese Aktionstage für Donnerstag und Samstag. Dazu gehören werden Mahnwachen rund um den Tagebau Garzweiler II, um für den Klimaschutz zu werben. Die bei der Polizei angemeldeten Orte liegen in Wanlo am Tagebauaussichtspunkt, in Immerath, in Borschemich (alt) an der Linde, in Gustorf und Jackerath nahe dem Aussichtspunkt "Skywalk". Wohlwollend nahm die Aachener Polizei, die das Klimacamp begleitet, am Mittwoch einen Facebook-Eintrag des Aktionslabors Rheinland zur Kenntnis, in dem es heiße: "Uns ist es wichtig, dass bei Aktionen, die rund um das Aktionslabor und Klimacamp geschehen, keine Menschen und andere Lebewesen gefährdet oder verletzt werden." Diese Absichtserklärung lässt die Verantwortlichen der Behörde auf "friedliche und gewaltlose Protestaktionen hoffen", teilte die Polizei Aachen mit.

(spe)
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