Erkelenz Glasverbot für Altweiber erneuert

Erkelenz · Stadt Erkelenz kündigt Jugendschutzmaßnahmen und Informationskampagne an.

An Altweiber ergreift die Stadt Erkelenz erneut besondere Maßnahmen zum Jugendschutz und für ein ungetrübtes Narrentreiben. Für den Johannismarkt gilt wie seit 2012 ein Glasverbot. Und es gibt erneut Taschen- und Alterskontrollen an den Eingängen zum Platz. Auch kündigt die Stadtverwaltung an, nach den Karnevalstagen wie in den Vorjahren die Familien der Jugendlichen aufzusuchen, die in der närrischen Zeit mit einer Alkoholvergiftung ins Krankenhaus eingeliefert werden.

Zur Erinnerung: Der Rettungsdienst im Kreis Heinsberg hatte 2016 von Altweiber bis Veilchendienstag 25 stark alkoholisierte Minderjährige in Krankenhäuser eingeliefert. Die Kreisleitstelle in Erkelenz hatte darüber Statistik geführt. Die Zahl lag zwischen denen der beiden Vorjahre: 2015 waren 30 und 2014 waren 23 Minderjährige so stark alkoholisiert, dass sie im Krankenhaus behandelt werden mussten.

Die Stadt Erkelenz hat eine Allgemeinverfügung beschlossen, die ein Glasverbot für den Altweibertag am 23. Februar für den Johannismarkt ausspricht. "An den drei Einlassstellen zum Johannismarkt an der Brück-, Kirch- und Gasthausstraße wird es Taschen- und Alterskontrollen durch das Rechts- und Ordnungsamt geben. Die Zugänge von der Burgstraße und vom Hülsersgässchen werden an diesem Tag komplett geschlossen", kündigt Erster Beigeordneter Dr. Hans-Heiner Gotzen in einer Pressemitteilung an. Die Karnevalsvereine, Supermärkte, Gaststätten, Kioske, Tankstellen und weiteren Verkaufsstellen von Alkohol seien mit Plakaten, Handzetteln und einem Informationsschreiben über ihre wichtige Funktion bei der Umsetzung des Jugendschutzes während der Karnevalszeit sensibilisiert worden. Fortgesetzt wird außerdem die kreisweite Kampagne "Weniger Alkohol" der Arbeitsgemeinschaft Jugendschutz. Auf dem Vorplatz der Leonhardskapelle werden deren Vertreter an Altweiber Jugendlichen die Möglichkeit geben, sich zum Thema Alkohol zu informieren. Zusätzlich werden von 11.30 bis 14 Uhr zwei Promille-Scouts auf dem Johannismarkt eingesetzt. "Sie sollen mit Hilfe eines aktivierenden Fragebogens mit den feiernden Jugendlichen in Kontakt treten", erläutert Gotzen.

Alle Schulen haben am Altweibertag sechs Stunden regulären Unterricht. Der Schulschluss ist auf ein Zeitfenster von 11.35 bis 13 Uhr terminiert, damit die Schulbusse alle Schüler zeitnah nach Hause fahren können. Der Linienbusverkehr ist an diesem Tag stark eingeschränkt. Ein einheitlicher Schulschluss bedeutet auch, dass weder der Mensabetrieb noch die Betreuung im Nachmittagsbereich angeboten werden. Um die Eltern stärker in die Verantwortung zu nehmen, verschicken alle Erkelenzer weiterführenden Schulen Briefe, in denen auf die Problematik des Alkoholkonsums und die damit verbundene Reaktion der Schule hingewiesen wird, kündigt die Stadtverwaltung Erkelenz an.

(spe)
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