Erkelenz Grüne fordern Kontrolle für Bau des Lärmschutzwalls

Erkelenz · Nicht jedes Material soll erlaubt sein, in den Tagebau-Lärmschutzwall einzubauen.

Dass Schadstoffe in den Lärmschutzwall eingebaut werden, der derzeit von RWE Power bei Venrath und Kaulhausen angelegt wird, soll verhindert werden. Die Grünen-Fraktion hatte einen entsprechenden Antrag an den Braunkohlenausschuss gestellt. Die Stadt Erkelenz erklärte jedoch, dass sie nicht zuständig sei. Verabredet wurde, den Antrag an die zuständige Bezirksregierung in Arnsberg weiterzuleiten und von dieser einen regelmäßigen Bericht über den Baufortschritt sowie die Inhaltsstoffe des Walls zu fordern.

Zehn Jahre vor Vorbeischwenken des Tagebaus Garzweiler II hatte RWE Power Anfang mai zwischen Kaulhausen und Venrath mit dem Bau eines Immissionsschutzdammes begonnen. Dieser soll die Bewohner der beiden Orte vor Staub, Lärm und Licht des Tagebaus schützen. Der sieben Meter hohe und 23 Meter breite Damm wird kurz hinter dem Ortsausgang von Kaulhausen in Richtung Kuckum beginnen. Von dort aus verläuft er südöstlich der Kaulhausener Straße. Der Damm wird 1200 Meter lang und spart die K19 aus, die als Zufahrtsstraße zur geplanten L 354n bestehen bleibt. Der Damm ist so angelegt, dass er auch die Landstraße abgrenzt. Hintergrund des Grünen-Antrags ist es, dass RWE in einen ähnlichen Damm bei Mönchengladbach-Wanlo zu fünf Prozent auch Stoffe einbauen durfte, die nicht in der Genehmigung des Walls erfasst waren. "Da diese Stoffe bei der Einbringung auch nirgendwo aufgeführt werden mussten, konnte die Firma RWE im Wall alles entsorgen, was sie wollte", schrieben die Grünen in ihrem Antrag. Dies gelte es für Erkelenz von vornherein auszuschließen. Die Beseitigung solcher Abfälle könnten "für spätere Generationen Erkelenzer Bürger Kosten in zurzeit nicht errechenbarer höhe bedeuten".

Erkelenz wird den Antrag nun an die zuständige Behörde in Arnsberg weiterleiten und will von dort eine fortlaufende Berichtspflicht über den Bau des Lärmschutzwalls einfordern, der bis ins nächste Jahr hinein dauern wird. Bürgermeister Peter Jansen erklärte dazu, dass dies der Stadt ermögliche, frühzeitig und konkret nachzuhaken.

(spe)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort