Serie Unternehmer Der Region Handgefertigte Holzurnen

Erkelenz · Die Schreinerin Svenja Dornbusch aus Kückhoven hatte die Idee, Urnen aus Holz selbst zu fertigen.

 Svenja Dornbusch in ihrer Werkstatt.

Svenja Dornbusch in ihrer Werkstatt.

Foto: Resch

Der Auslöser für die Idee, Urnen aus Holz zu bauen, war die traurige Begebenheit des Todes ihrer Großeltern. Als ganz persönliche Beigabe fertigte Svenja Dornbusch ihre ersten Urnen zu diesem Trauerfall in der Familie. Eine fließende Form sollte es werden, deshalb entschied sie sich für eine Wellenform der Urne, die dann aus zwei unterschiedlichen Hölzern, mit einer eingefrästen Nut, schräg nach oben zulaufend gefertigt wurde.

Es sind sehr individuelle Urnen, die Svenja Dornbusch seither herstellt. "Wir fertigen nicht in Serie", bemerkt sie. Da der Bau aufwändig und alles in Handarbeit gemacht wird, haben die Urnen einen höheren Preis und sind gedacht für Menschen, die daran ein spezielles Interesse haben. Auf ihrer eigenen Internetseite www.schreinerei-dornbusch.de sind Fotos zu sehen, welche die Urnen zeigen. Auch im Bestattungsinstitut Forg-Wehe kann man diese besonderen Gefäße ansehen und erwerben.

Zwar können Urnen nach persönlichen Wünschen angefertigt werden, für deren Produktion aber müssen bestimmte Richtlinien erfüllt und genaue Maße eingehalten werden. "Ich kann Holzurnen nicht so dünn fertigen, wie das beispielsweise mit Metall gehen würde," sagt Svenja Dornbusch. Sie dürfen nicht sehr ausladend sein, damit im Urnengrab zwei bis drei davon Platz finden. Die Holzgefäße, die Svenja Dornbusch fertigt, sind etwa 5 bis 6 Zentimeter größer als die Norm. In ihnen liegt eine Plombe, in der sich die Asche des Verstorbenen befindet und wird mit einem Deckel fest verschlossen.

Da sich heutzutage die Gräberpflege mehr und mehr verändert, und die Angehörigen weniger zum Friedhof gehen, um die Gräber zu pflegen und in Ordnung zu halten, wählen viele Trauernde zunehmend einen Platz in einem Kolumbarium für die Verstorbenen. Auf der Marmorplatte kann eine kleine Vase angebracht sein, in die eine Blume eingesteckt wird. Die Namen und das Sterbejahr der Verstorbenen werden eingraviert, teilweise noch ein Spruch.

Die 29-jährige Schreinerin aus Kückhoven arbeitet mit ihrem Vater Jürgen Dornbusch gemeinsam in der Werkstatt. Zu den gefragten Aufgabengebieten gehören normalerweise Möbel und Gegenstände für den Innenbereich. Also auch Treppen, Theken und Garderoben. Der Bereich des Trockenbaus, wie Wände oder Decken abhängen, ist ebenso Teil der Arbeit, jedoch nicht die Bauschreinerei wie Haustüren und Fenster. "Alles, was irgendwie mit Möbeln im Innenbereich zu tun hat, ist mein Arbeitsbereich", sagt Svenja Dornbusch. Sie fertigt neben Standardmöbeln hauptsächlich Maßanfertigungen, die meist auf Besonderheiten des Hauses eingehen, wie schräge Böden, Nischen oder Treppenbrüstungen.

Die Kunden rufen sie an und erzählen von ihren Vorstellungen und Wünsche. Dann fährt sie meist dort vorbei, um sich die Gegebenheiten anzusehen und alles auszumessen. Danach unterbreitet sie den Kunden ihre Vorschläge. Zunächst wird das Möbelstück skizziert, bei größeren Aufträgen werden Zeichnungen maßstabsgerecht mit einem CAD-Programm am Rechner gefertigt. Nach Absprache und eventuellen Änderungen wird das Möbelstück dann gebaut und beim Kunden montiert. Am Liebsten macht Svenja Dornbusch Treppen aus Massivholz oder lackierte Möbel.

Durch ihren Vater ist die 29-Jährige einst zu ihrem Beruf gekommen. "Ich hab bei meinem Vater als Kind schon kleine Basteleien und Holzarbeiten in seiner Werkstatt gemacht", erzählt sie. Seit der dritten Klasse war dann bereits ihr Berufswunsch Schreinerin. Und so ist es auch bis zum Ende der Schulzeit geblieben. "Ich glaube schon, dass er stolz auf mich ist", vermutet sie.

(rerü)
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