Erkelenzer Land Hoch in die Lüfte beim Flugtag in Wanlo

Erkelenzer Land · Wie die Welt von oben aussieht, konnten Flugzeugfans am Wochenende erfahren: Der Verein für Luftfahrt Mönchengladbach lud zum Flugtag ein. Besonders am Sonntag herrschte auf dem Segelflugplatz bei Wanlo reger Betrieb.

 Gleich geht's los: Fluggast Robert Sydlik bekommt letzte Anweisungen von Starthelfer Jochen Palmen, der selbst Pilot ist. Vorne im Segelflieger sitzt Pilot Christian Meinersberger.

Gleich geht's los: Fluggast Robert Sydlik bekommt letzte Anweisungen von Starthelfer Jochen Palmen, der selbst Pilot ist. Vorne im Segelflieger sitzt Pilot Christian Meinersberger.

Foto: Jürgen Laaser

Die bunten Flieger waren schon von weitem zu sehen - und zu hören: Beim Tag der offenen Tür auf dem Flugplatz zwischen Wanlo und Venrath schwirrten nicht nur Segelflugzeuge durch die Lüfte, auch Motorflieger drehten mit viel Gebrumm ihre Runden über die Felder. Ob mit dem Auto, auf dem Fahrrad oder doch motorisiert per Roller, es kamen viele Besucher, um den Piloten bei ihren Flügen zuzusehen oder selbst Platz in einem der Flieger zu nehmen.

Mitten drin im Geschehen war Marliese Hoppen. Die 69-Jährige aus Mönchengladbach-Giesenkirchen hatte bei einer Verlosung des Vereins für Luftfahrt und der Rheinischen Post einen Freiflug gewonnen. Diese Gelegenheit ließ sie sich nicht entgehen und löste den Gutschein am Wochenende direkt ein. "Ich hätte noch viel länger fliegen können", sagte Hoppen begeistert, als sie nach dem Flug aus dem Segelflugzeug kletterte. Von dem Wind, der von beiden Seiten auf das Flugzeug drückte, habe man schon etwas gemerkt, erklärte sie. Die Aussicht auf die Umgebung habe sie dennoch sehr genossen.

Ihr Pilot war Sebastian Dirlam. Dirlam bewies während des Wochenendes mehrmals am Tag, dass er 2010 als Teil des Deutschen Nationalteams zurecht Weltmeister im Segelkunstflug geworden war: Mit seinem Segelflugzeug "Fox" zeigte das Vereinsmitglied Kunstflugdarbietungen in höchster Präzision. Fluggast Marliese Hoppen blieb von Loopings und anderen Kunstfiguren jedoch verschont.

"Dafür ist die Maschine, ein Janus-C, auch gar nicht zugelassen", erklärte Moderator Frank Thies dem Publikum, das mit nach oben gerichteten Köpfen gebannt die Flüge verfolgte. Der 53-jährige Ratheimer freute sich über die vielen Besucher, nachdem der Flugtag im vergangenen Jahr aus organisatorischen Gründen hatte ausfallen müssen. "Ich rechne mit etwa 5000 Besuchern", schätzte Thies am Sonntagmittag. "Gestern war nicht viel los, aber heute haben wir einfach gutes Wetter. Es sind perfekte Bedingungen: Der Wind steht auf der Bahn."

Der Andrang in Wanlo war so groß, dass die Wartezeit für die Teilnahme an einem Flug mit einem Segelflieger zeitweise bei mehr als drei Stunden lag. Volker Dannenberg war mit seiner Frau und seinen zwei Kindern von Erkelenz nach Wanlo geradelt. "Uns gefällt es hier super", sagte Dannenberg, nachdem die Familie mehr als zwei Stunden auf dem Flugplatz verbracht hatte. Angesichts der langen Schlangen konnte der Erkelenzer zwar nicht wie geplant in einen Flieger steigen, aber das machte ihm nichts aus: "Ich habe heute erfahren, dass man jedes Wochenende zum Flugplatz kommen kann. Das hole ich definitiv mal nach, denn der ungewohnte Blick von oben auf eigentlich bekannte Straßen ist unglaublich."

(akz)
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