Erkelenzer Land Hoffen auf die Konjunktur
Erkelenzer Land · Vom Branchenmix her sei das Erkelenzer Land gut aufgestellt, berichtete Werner Stoffels, Leiter der Erkelenzer Agentur für Arbeit – jedenfalls besser als die meisten anderen Kreise und auch besser als die Stadt Aachen. Er blicke daher mit verhaltenem Optimismus auf das Jahr 2010.
Vom Branchenmix her sei das Erkelenzer Land gut aufgestellt, berichtete Werner Stoffels, Leiter der Erkelenzer Agentur für Arbeit — jedenfalls besser als die meisten anderen Kreise und auch besser als die Stadt Aachen. Er blicke daher mit verhaltenem Optimismus auf das Jahr 2010.
"Schon eine Hausnummer"
Doch auch er betonte: Die Konjunktur müsse anziehen, denn sonst blieben auch hier qualifizierte junge Kräfte auf der Strecke. "Gute Ausbildung schützt derzeit nicht vor Arbeitslosigkeit", sagte Stoffels. Innerhalb eines Jahres sei die Arbeitslosigkeit junger Menschen im Erkelenzer Gebiet um knapp 20 Prozent gestiegen. "Das ist schon eine Hausnummer", betonte er.
Darin enthalten seien sowohl Jugendliche ohne als auch mit abgeschlossener Ausbildung. Die Entwicklung sei aktuell bedenklich, könne sich jedoch durch Anziehen der Konjunktur in den nächsten Monaten schnell wieder entspannen. Denn gut ausgebildete Kräfte seien die ersten, die von neuen Impulsen auf dem Arbeitsmarkt profitieren, sagte Stoffels weiter.
Ebenfalls wenig rosig laufe es im Industriesektor, etwa bei Maschinenbau und Elektrotechnik. Hier komme es darauf an, dass sich die Auftragslage bei den Unternehmen bessere. "Die Frage lautet jetzt: Haben sie eine längere Durststrecke, oder sehen sie Licht am Ende des Tunnels?", so Stoffels. Insgesamt verlaufe die Entwicklung der Arbeitslosenzahlen im Erkelenzer Land moderat. 34 Personen seien seit November zusätzlich arbeitslos gemeldet (plus 0,1 Prozent), 313 seien es mehr als im Vorjahresmonat.
Signifikant sind hier — wie im gesamten Bezirk — die unterschiedlichen Entwicklungen bei Kunden der Arge wie etwa Hartz IV-Empfänger und der Agentur für Arbeit. Während die Zahl der Arge-Kunden binnen Jahresfrist leicht zurückging, stiegen die Zahlen bei der Arbeitsagentur um 321 bzw. 24,9 Prozent. Damit liegt das Erkelenzer Land leicht über dem Mittel der Aachener Region.
Bei der Nachfrage von Arbeitskräften liegt das Erkelenzer Land im Trend. Bei den neuen Stellen im Dezember liegt man über dem Niveau des Vorjahres (plus 12,6 Prozent). Im gesamten Jahr sind jedoch weit weniger Stellen ausgeschrieben worden als 2008 (minus 12,1 Prozent).
Bei der Prognose für 2010 ist Stoffels vorsichtig, aber optimistisch. Wie erwähnt, komme es nun auf die Konjunktur an. Er hoffe, dass sich ab Frühjahr eine Belebung abzeichne. Die Region stehe im Bezirksvergleich recht gut da, sei von der Wirtschaftsstruktur mit klein- und mittelständischen Betrieben noch differenzierter aufgestellt als die meisten anderen Kreise und die Stadt Aachen. Das seien gute Voraussetzungen. "Deshalb hoffe ich, dass wir mit einem blauen Auge davon kommen", sagte Stoffels.
