Erkelenz/Wassenberg "Ich habe Bock, etwas zu bewegen"

Erkelenz/Wassenberg · Schauspieler Stefan Bockelmann (39), bekannt als Malte Winter aus der TV-Serie "Unter Uns", lebt seit zwei Jahren in Erkelenz. Er möchte sich in der Region engagieren und hatte Kinder der Wassenberger Tafel zum Backen eingeladen.

 Peter Esser, der Inhaber der Bäckerei am Roßtorplatz in Wassenberg, war von Stefan Bockelmanns (3.v.l.) Idee sofort begeistert und stellte seine Räume zur Verfügung.

Peter Esser, der Inhaber der Bäckerei am Roßtorplatz in Wassenberg, war von Stefan Bockelmanns (3.v.l.) Idee sofort begeistert und stellte seine Räume zur Verfügung.

Foto: Jörg Knappe

Zum Schluss guckte Stefan Bockelmann in glückliche Kinderaugen. Eineinhalb Stunden backte der Schauspieler und Moderator mit 20 Kindern der Hückelhovener und Wassenberger Tafel.

Stefan Bockelmann ist bekannt als Malte Winter aus der TV-Serie "Unter uns" sowie Sendungen wie "Alarm für Cobra 11", "Soko" und "Die Anrainer". In der Bäckerei Esser am Roßtorplatz in Wassenberg hatten alle Beteiligten beim gemeinsamen Backen viel Spaß. Ganze 14 Backbleche voll mit Plätzchen und Muffins konnten die Kinder anschließend unter sich aufteilen. Außerdem bekam jedes Kind einen Weckmann. Die Backaktion war für Stefan Bockelmann ein Auftakt. In Zukunft will er in der Region rund um seine neue Heimat Erkelenz etwas bewegen.

Als Peter Esser, der Inhaber der Bäckerei, von der Idee des Schauspielers hörte, war er sofort davon angetan. "Für Kinder tue ich alles", sagt der Bäckermeister. Er stellte die Räumlichkeiten, Zutaten und Materialien zur Verfügung. Auch Steffi Röder, Leiterin der Ausgabe der Wassenberger Tafel, freute sich über die Idee. "Ich finde, das ist eine sehr gute Aktion", sagt sie. Steffi Röder fragte die Kinder der Tafel, ob sie mitmachen wollten und bekam durchweg positive Resonanz.

Eher kurzfristig war die Aktion ins Leben gerufen worden. "Ich habe Bock, etwas zu bewegen", sagt der seit zwei Jahren in Erkelenz lebende Stefan Bockelmann. Die Idee für die Backaktion hat er von seinem "Unter Uns"-Kollegen Ramon Ademes übernommen. "Ich will ein Zeichen setzen", sagt Bockelmann. Und zwar sollten in der aktuellen Situation, in der es mit den Flüchtlingen viele weitere Hilfsbedürftigen gibt, diejenigen, die ebenfalls Hilfe benötigen, nicht vergessen werden. Es sei gut, dass die Flüchtlinge unterstützt würden. Aber dabei müsste den Hilfsbedürftigen hier in der Region weiterhin geholfen werden, sagt der Schauspieler. Deswegen habe er die Aktion mit der Tafel organisiert.

In Zukunft sollen weitere Aktionen folgen. Konkret hat der Schauspieler aber noch nichts geplant. Er kann sich vorstellen, auch im neuen Jahr wieder mit Kindern der Tafel zu backen, bei denen es ein solches familiäres Zusammenkommen wie beim Backen vielleicht nicht gebe. "Überall gibt es sozial schwache Menschen", sagt der 39-Jährige. Deswegen möchte er versuchen, den Leuten zu helfen, die weitere Hilfe benötigen. Bockelmann will dahin, wo der Bedarf noch nicht gedeckt ist. Dabei sei er offen für Zusammenarbeit.

In Erkelenz und in der Region fühlt sich Stefan Bockelmann mit seiner Frau Tina und den zwei gemeinsamen Kindern sehr wohl. Diese waren ebenfalls bei der Backaktion mit dabei. Nachdem er zwölf Jahre von seiner Heimatstadt Traben-Trarbach aus nach Köln gependelt ist und seine Familie fast gar nicht mehr zu sehen bekam, brauchte er diese Veränderung. "Irgendwann war ich gar nicht mehr zu Hause", sagt Bockelmann. Erkelenz habe viel zu bieten. Deswegen sei die Entscheidung auf die Stadt gefallen.

"Die Region hat Potenzial", sagt der Schauspieler. "Wir fühlen uns hier familiär sehr wohl." Und nachdem er zwei Jahre viel Zeit mit seiner Familie verbringen konnte, möchte er sich jetzt in der Region engagieren. Beruflich hat der gelernte Bauzeichner und ausgebildete Schauspieler noch einiges vor. Natürlich wird er weiter bei "Unter uns" zu sehen sein. Gerade steckt er in den Vorbereitungen für das Theaterstück "Wer hat Agatha Christie ermordet", mit dem es im nächsten Jahr auf Tournee geht. Zusätzlich möchte er mehr moderieren.

(anek)
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