Erkelenz Innovationsregion fokussiert sich auf die Tagebau-Städte

Erkelenz · Die Innovationsregion Rheinisches Revier (IRR) steht vor der Neuausrichtung – in Zukunft könnte sich dadurch die Kritik aus Erkelenz erübrigen, die der Stadtrat im Mai formuliert hatte. Kommunen an den drei rheinischen Tagebauen sollen stärker in das Zukunftsprojekt IRR einbezogen werden.

Die Innovationsregion Rheinisches Revier (IRR) steht vor der Neuausrichtung — in Zukunft könnte sich dadurch die Kritik aus Erkelenz erübrigen, die der Stadtrat im Mai formuliert hatte. Kommunen an den drei rheinischen Tagebauen sollen stärker in das Zukunftsprojekt IRR einbezogen werden.

Im November sollen eine neue Trägerstruktur und eine möglicherweise veränderte thematische Ausrichtung beschlossen werden, teilte das NRW-Wirtschaftsministerium mit. In dem Zusammenhang fallen in Düsseldorf häufiger Begriffe wie Einbeziehung der Kommunen, Fokussierung auf die Kernregion des Tagebaureviers und Transparenz.

Aufgabe der IRR ist es, die Zeit nach den Tagebauen vorzubereiten (sie steht nicht in Verbindung mit der Frage nach einem möglicherweise früheren Aus für Garzweiler II). Themen sind seit zweieinhalb Jahren zum Beispiel die wirtschaftliche, infrastrukturelle oder touristische Zukunft. Betrachtet wird bisher der Raum zwischen Aachen und dem Rhein. Die neu ausgerichtete IRR könnte sich mehr auf die tatsächlich von den Tagebauen Inden, Hambach und Garzweiler betroffene Region fokussieren. Dass diese räumlich verengte Orientierung geplant ist, bestätigte eine Sprecherin des Ministeriums der RP: "In der letzten IRR-Beiratssitzung sind aber noch keine förmlichen Beschlüsse gefasst worden, da die Vertreter der Kommunen die Vorschläge noch vor Ort beraten können sollen."

Einige Punkte sind aber wohl geklärt: Der Beirat hat die Weiterführung der Initiative beschlossen. Dafür soll ein neuer Träger gegründet werden. Die Bezirksregierung Köln soll für einen reibungslosen Übergang auf den neuen Rechtsträger sorgen, weil die Industrie- und Handelskammer Aachen die Projektleitung zum nächsten Jahr abgeben wird. Spätestens im Frühjahr 2014 soll die neue Trägerstruktur greifen. Der zuständige Staatssekretär Dr. Günther Horzetzky: "Wir haben eine Lösung gefunden, die sicherstellt, dass der Entwicklungsprozess fortgeführt wird. Die Neuausrichtung ist auf einem guten Weg."

Dem Beirat sollen im November mehrere Vorschläge für mögliche Rechtsformen unterbreitet werden, mit der künftig die Geschäfte für die IRR geführt werden sollen. "In die Entscheidungsfindung werden insbesondere die Kommunen und Akteure der Kernregion eingebunden", hieß es aus dem Ministerium. Eine Kernkritik aus dem Erkelenzer Rat war im Mai gewesen, dass die von Garzweiler II besonders betroffene Stadt bislang nicht in die Beiratsarbeit eingebunden war. In der September-Sitzung des Rats war darüber hinaus die Frage gestellt worden, ob Erkelenz als Sitz der künftigen Geschäftsstelle infrage komme. Dazu sagte die Ministeriumssprecherin, dass der Beirat noch über den Sitz der Gesellschaft entscheiden werde. Kritisiert wurde in Erkelenz an der IRR auch die mangelnde Transparenz. Dazu hieß es jetzt beim Wirtschaftsministerium: "Im breit zusammengesetzten Beirat wird auch weiter ein offener Austausch über Ideen, Konzepte und Projekte möglich sein. Die IRR muss von der Region maßgeblich mitgetragen werden. Ohne die Region werden auch in Zukunft keine Entscheidungen über Strategien und Projekte zu treffen sein."

(spe)
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