Erkelenz Kevins Mutter sagt "Danke"

Erkelenz · Die Diagnose hat das Familienleben vollständig verändert. "Viele Dinge sind nicht mehr wichtig", sagt Veronika S., die Mutter des an Leukämie erkrankten Kevin. Sie habe große Verlustängste, sagt sie.

Im Augenblick empfindet sie aber auch große Dankbarkeit: "Dass so viele Menschen uns in dieser Situation helfen — damit haben ich und die ganze Familie nicht gerechnet. Gerne würde ich jedem einzelnen Menschen dafür danken." Stellvertretend für alle Helferinnen und Helfer stellt sie Ludwig Hamann heraus, der die Initiative "Hilfe für Kevin und andere" maßgeblich ins Rollen gebracht hat.

Nachdem die Diagnose gestellt war, hatte Kevins Familie Kontakt zur Deutschen Knochenmarkspenderdatei (DKMS) aufgenommen, kurz danach fanden auch Gespräche mit Hamann statt, zu dem Kevin über die Jugendabteilung des SC 09 Erkelenz Kontakt hat. Hamann war es dann, der die Dinge für Kevin in die Hand genommen hat.

"Es kommen so viele Hilfsangebote. Die Menschen sind schockiert über Kevins Krankheit. Es berührt mich sehr, dass es so viele Menschen gibt, die Kevin helfen wollen. Die Anteilnahme ist unendlich groß", sagt Kevins Mutter. Vor allem das Engagement der unzähligen Jugendlichen, die auch am vergangenen Samstag für einen reibungslosen Ablauf der Typisierungsaktion sorgten, hat in Kevins Familie große Emotionen ausgelöst. Kevins Mitschüler des Erkelenzer Berufskollegs zeigen nach wie vor Einsatz wie auch die SC 09-Jugendabteilung.

"Er spielt den Starken"

Die Familie, so sagt Veronika S., gehe zwar so gut es geht mit dem Thema Leukämie um, jedoch belaste es alle: "Kevins Oma fällt es sehr schwer." Seine Geschwister seien noch zu klein, um zu verstehen, was da vor sich gehe und welches Ausmaß die Krankheit habe. "Auch ich bin sehr ängstlich geworden, denke ständig darüber nach. Letztlich hat es die Familie aber noch enger zusammengeschweißt," erzählt Kevins Mutter. Über ihren Sohn, der ständig in ärztlicher Behandlung ist, sagt sie: "Kevin ist stabil, psychisch sieht das aber anders aus. Er spielt den Starken. Die Krankheit hat auch ihn sehr verändert."

Nochmals betont sie, wie dankbar die ganze Familie ist, wenn sie all' die Menschen sieht, die ihre Unterstützung nicht nur angeboten, sondern auch realisiert haben: "Ohne diese Hilfe hätten wir das alles nicht schaffen können." In vier bis sechs Wochen sind die Blutproben der Typisierungsaktion ausgewertet — nur eine muss darunter sein, die Kevins Leben rettet.

(RP)
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