Erkelenz Kiesabbau in Ophoven bis 2024

Erkelenz · Ophoven Werden die Ophovener Kiesseen an der Kreisstraße 34 in 15 Jahren ein Zentrum für naturnahe Erholung sein? Nach der Vorstellung der Renaturierungsplanung im Fachausschuss könnte dies so sein. Zunächst allerdings hat die Abgrabungsfirma Firma GMG Ophoven Kies noch eine Erweiterung der aktuellen Arbeitsfläche um rund zehn Hektar nach Westen in Richtung Ophoven beantragt.

Die Genehmigung hierfür erteilt der Kreis, die Stadt werde lediglich im Rahmen des Beteiligungsverfahrens gehört, erläuterten Kämmerer Willibert Darius und der Vertreter der Firma, Anders, dem Plaungsausschuss. Alle so genannten Träger öffentlicher Belange hätten bereits ihr Einvernehmen mitgeteilt, die Stellungnahme Wassenbergs stehe noch aus. Grundsätzlich habe der Antragsteller ein Recht auf Genehmigung dieser Erweiterung, allerdings, so räumte der Firmenvertreter ein, sei GMG dabei auf den Erwerb von städtischen Flurstücken angewiesen.

Abgrabung bis 33 Meter tief

Die bislang genehmigte Abgrabung sei bis Ende 2018 befristet, die Herrichtung der Geländes beanspruche ein weiteres Jahr. Für die Erweiterung seien zusätzlich sechs Jahre anberaumt, Ende 2025 wäre die gesamte Abgrabung beendet, erläuterte der Firmenvertreter. Er sprach von einer Abbautiefe von 33 Metern und einer Rohstoffmenge von etwa 1,9 Millionen Kubikmeter Kies und Sand aus dem Erweiterungsbereich, der heute noch Ackerland ist. Der Firmenvertreter und eine für die Rekultivierung zuständige Landschaftsplanerin sprachen vom Ziel der extensiven Nutzung der Seenplatte für Angelsport (in Teilbereichen) und Spaziergänger. Mit der Genehmigung des Kiesabbaus verbunden ist die komplette Rekultivierung der Abgrabungsbereiche für die "sanfte" Naherholung. Das Areal um das heutige Betonwerk Tenzer soll später ganz dem Naturschutz überlassen bleiben. Die Landschaftplanung sieht Pflanzungen, Aussichtstege und die Anlage eines Uferwanderweges vor.

Die Politiker im Planungsausschuss machten nach ausführlicher Information über die Pläne nicht den Eindruck, dass sie im Rat – auf den die Entscheidung vertagt wurde – das Vorhaben behindern werden. Skepsis äußerte nur Robert Seidl von den Grünen, der die detaillierte Meinung der Naturschützer vermisste, die allerdings ins Beteiligungsverfahren einbezogen worden seien, wie die Verwaltung erläuterte.

Dirk Jennißen stellte für die CDU zudem eine Liste von Anträgen vor. Im Mittelpunkt steht dabei die Anregung, mit der Einleitung der Überplanung des Seengebiets im Rahmen einer Flächennutzungsplanänderung umgehend zu beginnen. Ziel soll die Widmung des Gebiets für Freizeit und Erholung sein. Die Kosten des Verfahrens (etwa 50 000 Euro) soll die Abbaufirma tragen.

(RP)
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