Erkelenz Kinder kümmern sich um Energie

Erkelenz · Die Stadt Erkelenz und die Deutsche Umweltaktion haben das Projekt "Energie erleben und verstehen" initiiert. In Kindertageseinrichtungen und Schulen lernen Kinder, was Klimaschutz konkret bedeutet.

Kräftig pusten und dabei Energie erzeugen Denisa, Savannah und Philipp (v.l., alle neun Jahre alt), Schüler der Klasse 4 b der Luise-Hensel-Schule, lernen, was Windenergie leistet.

Kräftig pusten und dabei Energie erzeugen Denisa, Savannah und Philipp (v.l., alle neun Jahre alt), Schüler der Klasse 4 b der Luise-Hensel-Schule, lernen, was Windenergie leistet.

Foto: Jürgen Laaser

Donnerwetter! Denisa, Savannah und Philipp staunen. Als die drei Neunjährigen aus der Klasse 4 b der Luise-Hensel-Schule kräftig pusten, leuchtet auf einmal ein LED-Licht auf. Das kleine Windrad hat Strom erzeugt. Per Windenergie. So einfach geht das. Mit den Experimenten sorgt Umweltpädagoge Carsten Schultz von der Deutschen Umweltaktion jedenfalls für eine Menge Spaß und Begeisterung und vor allem für eine andere Art von Unterricht.

Das Thema lautet derzeit "Energie erleben und verstehen". Das Referat für Klimaschutz der Stadt Erkelenz hat im Frühjahr mit der Deutschen Umweltaktion ein mehrjähriges Umweltbildungsangebot für Kindertageseinrichtungen und Schulen begonnen. In diesem Projekt beschäftigen sich die Kinder mit Energie und Klimaschutz. "Wir müssen bei Kindern eine Initialzündung setzen", sagte Ansgar Lurweg, der Technische Beigeordnete der Stadt Erkelenz, "sie sind der Multiplikator." Während die Kinder in den Kindergärten längst mit dem Thema beschäftigt sind und auf spielerische Art und Weise lernen, was es mit Energie und Klimaschutz auf sich hat, steigen die Schulen - wie eben die Luise-Hensel-Schule - in die Arbeit ein.

Die Frage der Fragen beim Stichwort Energie stellte Carsten Schultz direkt zu Beginn: "Woher kommt eigentlich der Strom?", wollte er von den Kindern wissen. Die Antworten waren durchdacht: "Sonne!" oder auch "Wind!", "Wasser!" und "Kohle!" - die Kinder hatten viele Ideen. Auch mit der Atomkraft wussten die Viertklässler schon etwas anzufangen. Und so sprechen sie über Kohleverstromung, über Atomenergie und welche Gefahren damit verbunden sind. Dass da die Stromgewinnung aus Sonne, Luft und Wasser bessere und für die Umwelt saubere Möglichkeiten bieten, ist für die Kinder fast schon selbstverständlich klar.

Klar ist für sie auch, wie viele selbstverständliche Alltäglichkeiten mit Strom verbunden sind. Und irgendwoher muss dieser Strom kommen, denn der fließt nicht einfach so durch die Steckdose.

Während des Unterrichts hat Carsten Schultz viele unterschiedliche Experimente für die Kinder parat. Dadurch, dass die Kinder viel ausprobieren dürfen, ist der Lerneffekt schnell erzielt. Begleitend dazu ausgearbeitet für die Schüler ist auch ein Arbeitsheft, in dem sie das Erlernte vertiefen. Zudem gibt es in dem Heft Energierätsel und auch die Bauanleitung für einen Solarkollektor. Oliver Franz, der Klimaschutzmanager der Stadt Erkelenz, begleitet das Projekt, das zunächst auf drei Jahre angelegt ist. Als er an die Kindertageseinrichtungen und Schulen herantrat, stieß er direkt auf eine positive Resonanz. Nachdem die städtischen Kindergärten (30 Vorschulgruppen) und Grundschulen (53 Klassen) schon fleißig bei der Sache sind, sollen die weiterführenden Schulen in Kürze folgen, um ebenfalls mit "Energie erleben und verstehen" zu arbeiten.

(RP)
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