Erkelenz Kinder leben Flüchtlingsintegration vor

Erkelenz · Feststimmung mit bunten Gesichtern und Luftballons: Eine Kooperation örtlicher Vereine veranstaltete für Flüchtlingskinder ein Willkommensfest auf dem Erkelenzer Markt. Daraus entstehen sollen neue Kontakte.

 Luftballons, geschminkte Kindergesichter - auf dem Marktplatz in Erkelenz ist zum Weltkindertag gezeigt worden, wie vorurteilsfrei Kinder miteinander in Kontakt treten und wie sie die Integration von Flüchtlingen erleichtern.

Luftballons, geschminkte Kindergesichter - auf dem Marktplatz in Erkelenz ist zum Weltkindertag gezeigt worden, wie vorurteilsfrei Kinder miteinander in Kontakt treten und wie sie die Integration von Flüchtlingen erleichtern.

Foto: Resch-Rüffer

Jedes Jahr am 20. September ist Weltkindertag. Der Kinderschutzbund Erkelenz, der sich für eine Willkommenskultur einsetzt, hatte deshalb mit weiteren in der Stadt tätigen Vereinen und Trägern aus aktuellem Anlass in diesem Jahr für den 20. September ein großes Willkommensfest für Flüchtlingskinder organisiert.

Ein recht junger, mitveranstaltender Verein ist WiE, Willkommen in Erkelenz. Der wurde erst im März gegründet und sieht sich als Unterstützer von Flüchtlingen, Vertriebenen sowie politisch, rassistisch oder religiös Verfolgten. WiE bildet eine Lobby für Flüchtlinge. Der Verein kümmert sich um Arbeits- und Wohnungsbeschaffung, Sprachbildung und das soziale Miteinander.

MaxQ ist die Organisation, die in allen Grundschulen der Stadt Erkelenz den offenen Ganztag betreut. Sie hatte bei dem Fest am Weltkindertag einen Teil der Betreuung übernommen, stellte für die Kinder Popcorn her, verteilte Luftballons und organisierte Bastelaktionen.

Es zeigte sich ein buntes Bild auf dem Erkelenzer Marktplatz. Kinder mit bemalten Gesichtern und bunten Luftballons vermittelten einen fröhlichen Anblick. Einige spontane Tanzeinlagen von Schülerinnen bereicherten das Fest. Die kulinarischen Spezialitäten der tamilischen Schule, die an diesem Tag für die Besucher kochte, fanden reichen Anklang.

Einen wichtigen Teil des Festes bildete der Bauwagen zur Jugendarbeit. Vergangenes Jahr war der vom Rotary-Club Heinsberg aus Anlass von dessen 40-jährigem Bestehen den Erkelenzern geschenkt. In ihm fanden anlässlich des Weltkindertagsfestes betreute Bastelaktionen statt. Die Betreuerinnen gaben Hilfestellungen zum Nähen von kleinen Eulen aus Stoff oder zum Herstellen kleiner Pompons für Fledermäuse. Auch mit Papier wurde gebastelt, aus Pappe entstanden lustige bunte Figuren.

"Es ist uns wichtig, aus dem Event etwas wachsen zu lassen. Es soll eine Willkommenskultur entstehen. Ängste sollen abgebaut und Kontakte geknüpft werden", erklärte Annegret Steingießer, Vorsitzende des Kinderschutzbundes Erkelenz. "Es nutzt nichts, wenn es nicht nachhaltig ist." Jeden Donnerstag veranstaltet der Ortsverband des Kinderschutzbundes deshalb ein "Flüchtlingscafé", bei dem es in lockerer Runde die Möglichkeit zur Kontaktaufnahme gibt.

Auch die Stadtverwaltung gehörte zu den Unterstützern des Festes. Es sei ihr ein Anliegen, den ankommenden Flüchtlingen die Unterstützung zukommen zu lassen, die sie brauchen.

Auf einer Bühne wie auf der Hüpfburg trafen sich Kinder aller Kulturen, die gemeinsam mit ihren Familien zu dem Fest gekommen waren. Die Stände und Kinderspielmöglichkeiten waren Anlaufpunkte und wurden zum gemeinsamen Spielen, Basteln und Essen genutzt. Und so zeigte sich, dass besonders für Kinder ein vorurteilsfreier Umgang miteinander einfach ist.

(rerü)
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