Erkelenz Klimacamp - Suche nach dem Standort

Erkelenz · Das Klimacamp soll am 26. Juli in Borschemich starten. Organisiert wird es unter anderem von der BUND-Jugend NRW. . Einen Veranstaltungsort gibt es noch nicht. Die Stadt Erkelenz sieht noch erhebliche Mängel bei den Planungen.

 Informierten über die Probleme bei der Organisation des Klimacamps (v.l.): Birgit Cichy (Gelbes Band), Stefan Förster (BUND-Jugend NRW), Tina Keller ("ausgeCO2hlt") und Alfred Emilio Weinberg (Attac Köln).

Informierten über die Probleme bei der Organisation des Klimacamps (v.l.): Birgit Cichy (Gelbes Band), Stefan Förster (BUND-Jugend NRW), Tina Keller ("ausgeCO2hlt") und Alfred Emilio Weinberg (Attac Köln).

Foto: Jürgen Laaser

Dass der Ort tatsächlich noch belebt ist, kann man sich nur schwer vorstellen, wenn man durch Borschemich (alt) fährt oder läuft. Die meisten Borschemicher leben bereits am Umsiedlungsstandort, aber es gibt noch die Menschen, die nach wie vor ausharren - mit Blick auf den riesigen Schaufelradbagger.

Wenn es nach den Organisatoren des Klimacamps geht, soll Borschemich (alt) wieder mit Leben gefüllt werden. Rund 300 bis 400 Aktivisten erwarten die Planer, die sich unter anderem aus der BUND-Jugend NRW und der Initiative "ausgeCO2hlt" zusammensetzen. Das Camp soll vom 26. Juli bis 3. August in Borschemich stattfinden. Soll. Denn noch gibt es keine Veranstaltungsfläche. Bereits 2010 fand das Klimacamp in Borschemich (alt) statt, Ort des Geschehens war das mittlerweile geschlossene Jugendhaus St. Josef an der Marienstiftstraße. Tina Keller ("ausgeCO2hlt"), Stefan Förster (BUND-Jugend NRW), Birgit Cichy (Initiative "Das gelbe Band") und Alfred Emilio Weinberg (Attac) üben scharfe Kritik, vor allem am Energiekonzern RWE Power.

"Seit die Planungen laufen, versucht RWE mit seiner Allmachtstellung das Camp zu verhindern", sagt Tina Keller. Sie und Stefan Förster berichten von eingeschüchterten Landbesitzern, die eigentlich ihre Flächen für das Camp zur Verfügung gestellt hatten. "Es kann und darf nicht sein, dass eine kritische Öffentlichkeit und das Demonstrationsrecht durch das Betreiben von RWE verhindert wird. Der Unmut in der Region ist groß und wächst.

Dank unserer zahlreichen, im Kontext unseres langjährigen Engagements gegen den Klimakiller Braunkohle gewachsenen Kontakte, werden wir rechtzeitig eine Alternativfläche finden", sagt Förster.

Alleingelassen fühlen sich die Organisatoren von der Stadt Erkelenz, auch hier hagelte Kritik auf die Stadtverwaltung nieder. Doch Dr. Hans-Heiner Gotzen, Erster Beigeordnete der Stadt Erkelenz, stellt klar, dass erst im Mai eine konkrete Anfrage nach einer Fläche für das Camp gestellt worden sei. Dies, so erklärt Gotzen, sei einerseits eine viel zu kurze Vorlaufzeit, um alle Interessen, vor allem auch die der Anwohner, abzuwägen. Andererseits verfüge die Stadt Erkelenz weder in Borschemich (alt) noch in Immerath (alt) über öffentliche Flächen.

Ein weiteres Problem für die Stadt stellt der Ablauf des Camps 2013 in Kerpen-Manheim im Tagebaugebiet Hambach dar. Denn: Im Umfeld des Klimacamps soll es zu chaotischen Zuständen gekommen sein, die unzählige Anzeigen nach sich zogen. Die meisten Verfahren, das betonen die Organisatoren des Camps, seien eingestellt worden. Die Stadt Erkelenz sieht derzeit jedoch keine Pläne, wie die Organisatoren ein solches "Randgeschehen" von vornherein ausschließen kann.

(ALT)
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